Fr 06.05.2016 | Das vernetzte Ich - Wie sieht der Arbeitgeber der Zukunft aus?
Nicht nur für die Arbeitnehmerin und den Arbeitnehmer, sondern auch für die Arbeitgeberin und den Arbeitgeber der Zukunft wird sich angesichts zunehmender Digitalisierung und Vernetzung Einiges ändern. Was genau, das wollen wir am Freitag herausfinden. Dazu sprechen wir unter anderem mit dem Trendforscher Sven Gabor Jánszky.
Wenn sich ein heute 30-Jähriger mit seinen Großeltern über ihr Berufsleben unterhält, wähnt er sich oft schon in einer anderen Welt: 40 Jahre im selben Job, 13. Monatsgehalt und gestaffeltes Gehalt nach Betriebszugehörigkeit - das klingt heute ziemlich wunderlich. Genauso wie für die Großeltern Cloudworking oder lebenslanges Freiberuflertum. Nochmal eine Generation weitergedacht, wird sich die Arbeitswelt wieder stark verändert haben.
Wir wollen wissen, worauf sich die Betriebe in Zukunft einstellen müssen. Sven Gabor Janszky muss es wissen - er ist Trendforscher und Kopf des Think Tanks "2bahead". 2013 hat er das Buch "Arbeitswelten 2025" veröffentlicht. Im Interview bei Leon Stebe erklärt er, dass sich die Betriebe künftig auf zwei Wege konzentrieren werden: Die "Caring Companies" versuchen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu binden, indem Sie das gesamte familiäre Umfeld mit einbeziehen: Tagesstätten für die Kinder, Pflege für die Alten. Die fluiden Unternehmen hingegen spezialisieren sich vor allem in der Beschäftigung von Job-Hoppern, die nur für wenige Jahre bleiben und dann den Arbeitgeber wieder wechseln.
Gewerkschaft: "Digitalisierung bringt Vor- und Nachteile"
Auch die Produktionsabläufe werden automatisiert und immer häufiger von Robotern übernommen, außerdem ermöglicht die alles umfassende Vernetzung auch Überwachung, Steuerung und Selektion von Arbeitnehmern in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß. Das alles führt zum Wegfall von Arbeitsplätzen, beklagt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Die Digitalisierung bringt aber auch Vorteile, wie sie im Interview bei Oliver Rehlinger feststellt: Körperliche Entlastung durch den Wegfall stupider und schwerer Arbeiten beispielsweise.