Vis à vis - Yadegar Asisi: Der Wiederentdecker der Panoramakunst wird 70
In alten Gasometern oder neu gebauten Rotunden inszeniert Yadegar Asisi mit Vorliebe historische Stoffe und lässt die Menschen darin eintauchen. Damit hat er eine alte Kunstform wiederbelebt. Jetzt wird er 70. Von Liane Gruß
Kaum ein Künstler arbeitet so groß wie Yadegar Asisi. Er ist bekannt für seine Panorama-Darstellungen - vielschichtige Bilder, auf denen man immer wieder Neues entdecken kann. In Berlin hat er das Pergamon- und das Mauer-Panorama am Checkpoint Charlie erschaffen.
Der nun 70-Jährige ist in der DDR aufgewachsen, seine Wurzeln liegen im Iran. Über seine Kunst sagt er: "Ich habe mich immer mit Anamorphosen, mit Illusionsmalerei, beschäftigt. Seit Kindheit an hat mich das immer begeistert." Besonders gefalle ihm daran, dass man in ein Bild eintrete und die Zeit habe, die man sich nehme, dieses Bild auf sich wirken zu lassen.
Asisi: Phänomen dieser Zeit
Diese Kunstform ist schon viele hundert Jahre alt. Asisi hat sie wiederbelebt. Aus seiner Sicht ist die Panoramakunst ein Phänomen dieser Zeit: "In einer Zeit, wo wir mit Bildern überschwemmt werden, haben wir eine Möglichkeit (...), sich stundenlang mit einem Bild zu beschäftigen."