Durch Scheiben voneinander getrennte Betten stehen in der Notaufnahme an der Medizinischen Universität Lausitz.
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Vis à vis - Ulrike Gutheil will Spitzenmedizin in der Lausitz etablieren

Die Medizinische Universität Lausitz soll ab 2026 ein Leuchtturm des Strukturwandels in der Region sein. Gründungsvorständin Ulrike Gutheil ist optimistisch, dass das gelingt.

Der Wandel der Lausitz nimmt Fahrt auf. ICE-Bahnwerk, Forschungsinstitute - und vor allem: eine Universitätsmedizin. Im vergangenen Sommer wurde die medizinische Universität Lausitz gegründet, schon im kommenden Jahr sollen die ersten Studierenden begrüßt werden. Aber Ärzteausbildung soll nicht der alleinige Schwerpunkt sein - von Cottbus aus soll systematisch dem Ärztemangel überall im Land begegnet werden.

Investition von vier Milliarden wird sich "definitiv" auszahlen


Ulrike Gutheil ist Gründungsvorständin der Uni. Sie hat enormen Respekt vor ihrer Aufgabe, für die sie aus dem Ruhestand zurückgekommen ist: "Die Medizin ist schon [...] eine Spezialstrecke in der Hochschullandschaft, wo man sich gut auskennen muss, das ist einfach so. […] Und ich habe lange überlegt, ob ich mir das selber zutraue. Denn so was neu zu machen, muss auch eine Begründung sein, dafür, dass man wirklich was Innovatives macht."

Fast vier Milliarden Euro sollen in den nächsten Jahren in die Uni fließen. Doch Gutheil ist davon überzeugt, dass sich das "definitiv" auszahlen wird: "Unser Projekt ist wahrscheinlich das nachhaltigste Projekt, wo die Bevölkerung am meisten von profitiert. Nicht nur, dass wir sie gut versorgen, sondern auch dass wir überlegen: Wie schaffen wir es, neue Kräfte hier zu gewinnen?"

Ulrike Gutheil, Projektbeauftragte für den Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin (IUC) Cottbus.
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Wie bekommt man eine gute Versorgungsstruktur in ländliche Regionen?


Das Dilemma sei: Wie kriegt man eine Struktur der ärztlichen Versorgung hin in einer ländlichen Region, in der gar nicht mehr viele Menschen leben und in der auch die Ärztinnen und Ärzte immer älter werden und ihre Praxen aufgeben? Das sei Aufgabe der Hochschule, Konzepte auszuarbeiten, damit alles Hand in Hand arbeite: "Die Strukturen so aufzubauen, dass wir hier alle miteinander, die in der Lausitz was mit Gesundheit zu tun haben, gut zusammenarbeiten."

Wie die Uni, von der heute noch nichts zu sehen ist, bereits im Jahr 2026 die ersten Studierenden begrüßen will, warum in ihren Augen das Projekt auch für erstklassige Kandidaten reizvoll ist und wie sie sicherstellen will, dass auch kleine Krankenhäuser in der Lausitz profitieren, das erzählt Ulrike Gutheil im Vis-à-Vis mit Andreas Rausch.