Vis à vis - Was ist "Ihr Plan für Deutschland", Olaf Scholz (SPD)?
"Ihr Plan für Deutschland" - unter diesem Titel hat Volker Wieprecht für rbb24 mit sieben Spitzenkandidaten aus Berlin und Brandenburg gesprochen, die in den Bundestag einziehen wollen. Den Beginn macht Olaf Scholz, Spitzenkandidat der SPD in Brandenburg.
In der Migrationsdebatte hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut die Politik der Bundesregierung verteidigt. "Wir haben Grenzkontrollen eingeführt", sagt Scholz. "Genauer gesagt: Ich habe Grenzkontrollen eingeführt. Ich habe dafür gesorgt, dass es über 40 000 Zurückweisungen gegeben hat an den deutschen Grenzen. Ich habe dafür gesorgt, dass die irreguläre Migration - die Zahl der Asylgesuche - um ein Drittel gesunken ist. Wir sind also auf dem richtigen Weg unterwegs."
Scholz kritisiert in diesem Zusammenhang die Pläne von CDU-Chef Friedrich Merz, Asylsuchende an der Grenze zurückzuweisen: "Das ist mit dem Grundgesetz aus meiner Sicht nicht vereinbar aber vielmehr ist es auch nicht vereinbar mit den europäischen Verträgen und das ist auch noch ziemlich - sagen wir höflich - unklug. Denn gerade haben alle anderen Länder uns Konzessionen gemacht."
Scholz: Mehrheit durch AfD ist "Tabubruch"
Die Abstimmung über den sogenannten "Fünf-Punkte-Plan zur Migrationspolitik", den die Union eingebracht hatte und der vergangene Woche im Bundestag mit Stimmen den AfD eine Mehrheit bekam, sei ein Tabubruch gewesen. "Es gibt jahrzehntelang in Deutschland die Verabredung, dass es keine Zusammenarbeit mit extrem Rechten gibt", so der Bundeskanzler. "Wir alle haben das nach der Herstellung von Neuwahlen in Deutschland im Februar letztes Jahr nochmal betont."
Auch Friedrich Merz habe im Bundestag eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen - "weder bei Geschäftsordnungsfragen, noch bei Fragen von Entschließungsanträgen oder Gesetzen.'" Wenige Wochen später habe er das Gegenteil gesagt, kritisiert Scholz, nämlich: "'Hier ist mein Vorschlag. Ich verhandele über den nicht aber wer mir zustimmt ist egal.' Und wenn es die AfD ist, ist es ihm offenbar auch egal."