Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht eine Auszeichnung an Übersetzerin Claudia Dathe bei der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bild: picture alliance/dpa/Britta Pedersen)
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Vis à vis - Welchen Beitrag leisten Übersetzungen zum Verständnis der Ukraine, Frau Dathe?

Claudia Dathe übersetzt seit über 20 Jahren aus dem Ukrainischen. Wie durch den Angriffskrieg auf das Land ihre Arbeit an Bedeutung gewonnen hat, darüber spricht sie mit Andreas Oppermann.

Am 24. Februar jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine zum dritten Mal. Eine Frau hat in diesen drei Jahren einen extrem wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass die Stimmen der Ukraine selbst gerade in Deutschland zu verstehen waren und sind: die Übersetzerin Claudia Dathe.

Claudia Dathe wurde für ihre Übersetzungstätigkeit und den Kulturtransfer auch schon ausgezeichnet. Teilweise haben für sie die Auszeichnungen aber einen Beigeschmack, sagt die Übersetzerin: "Besonders schwer war es für mich mit Bundesverdienstkreuz, weil ich natürlich auch mit der Auszeichnung nicht vergessen konnte, dass es auch [Bundespräsident] Steinmeier gewesen ist, der 2014 die Augen verschlossen hat vor der Annexion der Krim und versucht hat mit einer Appeasement-Politik die Wogen zu glätten."

Aktuell ist ein neuer Band von Serhij Shadan, dem Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 2022, in der Übersetzung von Claudia Dathe in den Buchhandlungen. darüber spricht sie im Vis á Vis. Außerdem erzählt sie, wie sie vor über 20 Jahren zum Ukrainischen gekommen ist, und ordnet die Bedeutung von Osteuropa- und Slawistik-Studien abseits der Konzentration auf das Russische ein.