Berlinale-Chefin Tricia Tuttle steht beim 75-jährigen Jubiläum der Internationalen Filmfestspiele Berlin, der Berlinale, bei der Pressekonferenz im Haus der Kulturen der Welt.
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Vis à vis - Wie wird die 75. Berlinale, Tricia Tuttle?

Wenn am Donnerstag die 75. Berlinale eröffnet wird, richten sich die Augen auch auf Tricia Tuttle. Es sind die ersten Filmfestspiele, die die Amerikanerin leitet. Der diesjährige Wettbewerb sei unglaublich vielfältig, sagt sie. Von Anna Wollner

Seit April 2024 ist die Amerikanerin Tricia Tuttle Intendantin der Berlinale. Zuvor hatte sie sechs Jahre lang das London Filmfestival geleitet. In Berlin übernahm sie von der Doppelspitze aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek. Bei deren letzten Filmfestspielen gab es viel Aufregung - insbesondere wegen israelkritischer Äußerungen bei der Abschlussgala. Tuttle sagt, es habe zu Beginn ihrer Amtszeit viel Zeit gekostet, darüber nachzudenken.

"Nachdem ich mit vielen Leuten gesprochen habe, habe ich das Gefühl, dass es nicht so sehr um einzelne Aussagen ging. Es war das kumulative Gefühl der Einseitigkeit, das die Menschen im letzten Jahr wirklich beunruhigt hat und auch das Fehlen anderer Meinungen." Es sei die Verantwortung des Festivals nach Wegen zu suchen, um für Ausgewogenheit zu sorgen. "Wir wollen auch, dass die Menschen kulturell sensibel sind und wissen, wohin sie kommen. Wir wollen, dass die Menschen respektvoll miteinander reden", so Tuttle.

"Ich möchte, dass unsere Filme eine echte Wirkung haben"

 

Der diesjährige Wettbewerb der Berlinale sie unglaublich vielfältig - "und zeigt die Bandbreite der Stimmen, die es im Kino gibt". Auch in den anderen Sektionen sei es ihr wichtig gewesen, dass jede eine eigene Persönlichkeit hat. "Ich möchte nämlich, dass unsere Filme eine echte Wirkung haben - nicht nur beim Publikum in Berlin und Deutschland. Sondern, dass sie auch an Verleiher in der ganzen Welt verkauft werden und ein langes Leben nach dem Festival haben."

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