Vis à vis - Lena Brasch: Die Texte meines Onkels können dem Land helfen
Lena Brasch kommt aus einer Familie, die die deutsche Kultur geprägt hat. Aus den Texten ihre Onkels Thomas Brasch entwickelt sie am Gorki ein Theaterstück. Von Annette Kufner
Die Regisseurin Lena Brasch gilt als eine Hoffnungsträgerin des Berliner Theaters. Mit ihren Stücken "It's Britney, bitch" und "Spielerfrauen" am Berliner Ensemble hat sie erste Erfolge gefeiert. Und das Interesse an ihrer Arbeit ist groß - auch, weil sie und ihre Mutter Marion die letzten lebenden Mitglieder einer Familie sind, die Deutschland vor und nach der Wiedervereinigung tief geprägt hat:
Ihr Großvater Horst Brasch war hoher Funktionär in der DDR. Ihr Onkel Thomas Brasch ist einer der bekanntesten deutschen Nachkriegs-Schriftsteller. Sein Werk verarbeitet seine Nichte Lena Brasch nun in einem Theaterstück, das im Februar im Gorki-Theater zu sehen ist.
Das ist ihr eine Herzenssache: "Die Familie besteht ja nur noch aus mir und meiner Mama. Das sind nur noch wir zwei, die zur Brasch-Familie gehören. Und um die lebendig zu halten, müssen wir die Texte eben auf die Bühne bringen oder müssen oft darüber sprechen."
Lena Brasch: Möchte, dass Thomas' Texte wieder mehr gelesen werden
Aber dahinter steckt keine Sentimentalität, sondern Überzeugung: "Ich möchte einfach gerne dafür sorgen, dass Thomas‘ Texte wieder gelesen werden, dass seine Stücke wieder gespielt werden, dass seine Gedichte gelesen werden, seine Filme geschaut werden - weil die einfach grandios sind und weil die dem Land vielleicht auch ein bisschen weiterhelfen, so wie es gerade an so einem Abgrund steht, wie ich das Gefühl habe. Vielleicht kann das auch ein bisschen zum Verständnis beitragen - im besten Fall."
Über das Stück und über ihre berühmte Familie hat Lena Brasch mit rbb24 Inforadio-Redakteurin Annette Kufner gesprochen.