Ein Paar hält einen negativen Schwangerschaftstest in den Händen (Bild: picture alliance / dpa-tmn / Christin Klose)
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Vis à vis - Was macht ein unerfüllter Kinderwunsch mit betroffenen Männern?

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Paare eine große Belastung. Warum die Situation auch an Männern nicht spurlos vorbeigeht, erklärt der Reproduktionsmediziner Heribert Kentenich im Gespräch mit Helena Daehler.

Beim Thema "Kinderwunsch" denkt man häufig an Frauen, an künstliche Befruchtung und an die Belastung, wenn es dann lange doch nicht klappt. Männer stehen seltener im Fokus - obwohl auch für sie der Druck groß ist. Eine Umfrage des Bundesfamilienministeriums zeigt: Fast jeder dritte kinderlose Mann zwischen 20 und 50 gibt an, ungewollt keine Kinder zu haben. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Heribert Kentenich ist Reproduktionsmediziner und Mitgründer einer Kinderwunschklinik in Berlin. Er erklärt, etwa sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung seien ungewollt kinderlos. Richtig unfruchtbar sind laut Kentenich nur die Paare, bei denen die Frau keine Eileiter oder keine Eizellen mehr oder der Mann keine Spermien habe. Alle anderen seien vermindert unfruchtbar, wenn trotz regelmäßigem ungeschütztem Verkehrs keine Schwangerschaft eintritt.

Für die Behandlung werden die Dauer des ungeschützten Verkehr, aber auch Bereiche des medizinischen und psychologischen Bereichs abgefragt. Bei einer ungewollten Kinderlosigkeit seien Frauen wie Männer belastet: "Man darf nicht der Auffassung sein, dass das an Männern spurlos vorbeigeht. Sondern die sind auch schon psychisch betroffen davon."

Kentenich spricht über Hilfsangebote für betroffenen Paare, mögliche Erklärungsansätze für Kinderlosigkeit und er erklärt, warum es manchmal sinnvoller sei, der Kinderwunschbehandlung ein Ende zu setzen.

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