Vis à vis - Warum sehen Sie die Freiheit in Gefahr, Frau Adler?
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Katja Adler fühlt sich immer wieder an die DDR erinnert. Was sie dazu bringt, für ihr neues Buch DDR-Vergleiche anzustellen, hat sie mit Gerd Dehnel besprochen.
Katja Adler ist 1974 in Eisenhüttenstadt geboren, lebt heute in Hessen und sitzt für die FDP im Bundestag.
Die Provokation im Titel ihres Buchs "Rolle rückwärts DDR?" verteidigt Adler so: "Vergleichen bedeutet ja nicht gleichsetzen". Adler selbst habe bis zum 15. Lebensjahr die DDR erlebt. Obwohl sie seit ihrem 16. Lebensjahr in der "Demokratie leben darf", tauchten aber immer wieder Deja-Vus auf. "Man muss auch vergleichen dürfen, um festzustellen: Irgendwie ist hier was verrutscht möglicherweise. Irgendwas erinnert mich jetzt." Das halte sie für notwendig, so Adler.
Im Vorfeld des Buchs hat die Politikerin ein Meinungsforschungsinstitut beauftragt. Herausgekommen ist, dass sich fast jeder zweite Befragte bei bestimmten negativen Ereignissen an die DDR erinnert fühle. Noch mehr betreffe es das "Hineinregieren in die persönliche Lebensplanung, da geht es auch um Meinung und um Meinungsäußerung".
Sie selbst erlebe es, wenn es um wirtschaftliche oder gesellschaftspolitische Themen geht, dass sehr schnell Argumente auf moralbasierter Basis bewertet würden.
Die FDP-Politikerin spricht unter anderem über Planwirtschaft, Einschüchterung durch Meldestellen oder Anzeigeplattformen und über ihr Verständnis von Demokratie.