Vis à vis - Wie nah kommen Sie Frau Merkel in Ihrer Biographie, Herr Mai?
Pünktlich zum Erscheinen von Angela Merkels Autobiographie hat auch der Publizist Klaus-Rüdiger Mai eine Biographie über die Langzeitkanzlerin veröffentlicht. Gerd Dehnel hat mit ihm über seine Erkenntisse gesprochen.
Biographien von Michail Gorbatschow über Papst Benedikt XVI. bis Sahra Wagenknecht, dazu Krimis und Sachbücher - das Ouevre von Historiker und Publizist Klaus-Rüdiger Mai ist vielfältig. Pünktlich zum Erscheinen von Angela Merkels Autobiographie "Freiheit" ist seine Merkel-Biographie unter dem Titel "Angela Merkel: Zwischen Legende und Wirklichkeit – Eine kritische Biografie" erschienen.
Für das Buch hat der Autor mit Quellen gearbeitet, betont er. "Und wenn man aus Quellen arbeitet, dann lässt man sich auch nicht vom politischen Schein trügen, sondern man sieht, was wirklich geschehen ist." Er belege in seinem Buch alles, was er behaupte, sagt Klaus-Rüdiger Mai. Dennoch habe auch eine gute Biographie etwas Literarisches.
Er beschreibt, dass schon in der DDR-Zeit Angela Merkels Ehrgeiz dagewesen sei. Mai beschreibt, was er mit einem postdemokratischen Politikertyp meint, zu dem er auch Merkel als Bundeskanzlerin zählt. Er spricht über ihre Entwicklung, ihren Einfluss auf den Wohlstand in Deutschland, ihr Regierungshandeln und über die Zustimmung in der Bevölkerung. Klaus-Rüdiger Mai benennt zudem, was er für Merkels größte Leistung und ihren größten Mangel hält.