KI-Experte Janosch Delcker
rbb/Ozsváth
Bild: rbb/Ozsváth Download (mp3, 21 MB)

Vis à vis - KI-Experte Janosch Delcker und der "Gedanken-Code"

Wie weit sind große Konzerne davon entfernt, mit Hilfe von KI unsere Gedanken zu lesen? Darüber schreibt der Journalist und Buchautor Janosch Delcker ("Der Gedanken-Code"). Von Stephan Ozsváth

Der Journalist Janosch Delcker berichtet für die Deutsche Welle über künstliche Intelligenz und Digitalpolitik. Zuvor hat er längere Zeit für das amerikanische Magazin Politico gearbeitet, das ihn 2018 zum weltweit ersten "KI-Korrespondenten" machte. In seinem Buch "Der Gedanken-Code" beschreibt er, wie große Konzerne Zukunft denken und dafür viel Geld investieren und wie schwierig es ist, Künstliche Intelligenz - nachträglich - zu regulieren.

Davon, dass unsere Gedanken in allen Details gelesen werden können, davon sind wir noch einen Schritt entfernt, sagt Janosch Delcker. "Aber was passiert, ist, dass heute schon Technologie Daten über unseren Körper misst oder sogar direkt Gehirnaktivität in diesen neuen 'brain variables', die man so kennt; und diese Daten auswertet, um dadurch Rückschlüsse zu ziehen auf unser Befinden, und bis zu einem bestimmten Grad auch, was wir denken."

Mithilfe der KI auf dem Weg zum Gedankenlesen

Mithilfe künstlicher Intelligenz werde in ersten Experimenten Aufnahmen unseres Gehirns decodiert, um aus diesen Aufnahmen Rückschlüsse zu ziehen, was eine Person in einem bestimmten Moment gehört oder gesehen hat. "Und da", so Delcker, "bewegen wir uns tatsächlich in einen Bereich hinein, den man als Gedankenlesen bezeichnen kann."

Welche Unternehmen in der Grundlagenforschung ganz vorne mitspielen, warum wir alle uns bewusster darüber sein sollten, wie viel unsere Internetdaten über uns verraten und wie wir heute entscheiden, ob wir künftig den perfekten Überwachungsstaat haben, darüber hat Stephan Ozsváth hat mit Janosch Delcker gesprochen.

Auch auf rbb24inforadio.de