Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye
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Vis à vis - Yemisi Ogunleye: Mit Gottes Hilfe zu Olympia-Gold

Yemisi Ogunleyes Goldmedaille im Kugelstoßen war aus deutscher Sicht die Sensation der Spiele. Warum Sport und Religion für sie untrennbar sind und wie sie junge Menschen inspirieren möchte, erzählt sie im Vis à vis.

Sie war aus deutscher Sicht wahrscheinlich die Sensation der Olympischen Spiele von Paris: Yemisi Ogunleye hat die Goldmedaille im Kugelstoßen gewonnen, 28 Jahre nach Astrid Kumbernuss in Atlanta. Zwei Monate nach ihrem Triumph hat sich der mediale Hype um sie nicht gelegt, sagt sie: "Ich weiß, dass das dazu gehört und das ist für einen bestimmten Abschnitt meines Lebens jetzt gerade so. Und das schätze ich auch total […], bin aber auch immer mal froh, wenn ich eine Pause haben darf."

Erst im sechsten Versuch stieß Ogunleye die Siegesweite. Ein Zitat von ihr ging danach durch die Presse: Engel hätten ihre Kugel zum Sieg getragen. Der Wettkampf war für sie "wie in einem Film": Herausfordernde Wetterbedingungen und ein Sturz machten es ihr schwer. Sie habe jedoch gekämpft "wie ein Löwe, sag ich immer. Und deshalb glaube ich, ja, dass gewissermaßen Engel diese Kugel getragen und auch mich getragen haben."

Dunkle Phasen in ihrer Jugend


Religion spielt eine große Rolle für die 26-Jährige. Als Jugendliche sei sie durch schwere Phasen gegangen. Sie sei christlich erzogen worden, habe jedoch nicht viel Sinn darin gesehen. Doch irgendwann habe sie ihr Herz aufgemacht und Gott eine Chance gegeben: "In diesem Moment, es schien so dunkel, kam irgendwie so ein Lichtschein und eine leise Stimme, die gesagt hat: Ich lieb Dich, meine Tochter, und ich habe einen Plan für Dein Leben."

Was ihr den Mut gegeben hat, offen über ihren Glauben zu sprechen, warum Musik sehr viel für die bedeutet und was ihr geholfen hat, mit Anfeindungen und Rassismus umzugehen, erzählt sie im Via-à-vis Jonas Schützeberg.