Vis à vis - Welche Pläne haben Sie als neue Intendantin der Staatsoper, Frau Sobotka?
Die Staatsoper Unter den Linden hat eine neue Intendanz. Elisabeth Sobotka ist zum Spielzeitbeginn von den Bregenzer Festspielen nach Berlin gekommen, um die Staatsoper zu leiten. Mit Barbara Wiegand hat sie über ihre Leidenschaft zur Oper und ihre Pläne gesprochen.
Selbst gesungen hat sie nie, aber die Oper ist die große Leidenschaft von Elisabeth Sobotka. Statt auf der Bühne zu stehen, hält die gebürtige Wienerin seit Jahren hinter den Kulissen die Fäden in der Hand. Sie hat das Opernhaus in Graz geleitet, wechselte danach zu den Bregenzer Festspielen und stand dort als erste Frau an der Spitze des Musikfestivals. Und auch an der Staatsoper Unter den Linden feiert sie nun Premiere als erste Intendantin des Hauses.
Auch wenn die Hülle in der Oper relativ starr ist, müsse man sich die innere Freiheit nehmen, die Oper als etwas Lebendiges, Zeitgemäßes für heute Relevantes zu sehen, betont Sobotka. Sie spricht über vielfältige Möglichkeiten: "Man kann's sehr klassisch, sehr gediegen machen, man kann's total verrückt machen. Man kann nicht sagen: 'Oper ist so'. Oper ist alles."
Sobotka erklärt, warum sie auch gegen Kritik und Proteste die russisch-österreichische Opernsängerin Anna Netrebko engagiert hat. Außerdem spricht sie über den Druck mit öffentlichen Geldern zu arbeiten, die Konkurrenz mit drei Opernhäusern in Berlin und was für sie persönlich Oper unsterblich macht.