André Brodocz, Politikwissenschaftler, steht in seinem Büro in der Universität Erfurt.
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Vis à vis - Politologe Brodocz sieht womöglich "historische Wahlergebnisse"

Ganz Deutschland schaut auf die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September. Der Politologe André Brodocz erklärt, wie sich Sitzerverteilungen auf Machtverhältnisse auswirken. Von Susann Reichenbach

Obwohl die fünf Millionen Wahlberechtigten in Sachsen und Thüringen nur "einen ganz kleinen Teil von der berühmten Wahltorte" mit rund 60 Millionen Wahlberechtigten bundesweit ausmachen, werde dem Politologen André Brodocz zufolge besonders auf sie geschaut, "weil es Landtagswahlen sind, die einfach zeitlich dicht an der nächsten Bundestagswahl sind". Für Parteien sei es rund ein Jahr vor dem bundesweiten Urnengang eine Möglichkeit, aktuelle Themen zu testen, so Brodocz.

Außerdem könnte in beiden Bundesländern, wie auch einige Wochen später bei der Wahl in Brandenburg am 22. September, die AfD die stärkste Partei werden. In Sachsen sei dies am unsichersten, so Brodocz, da der Abstand zur CDU doch noch zu groß sei. Zu einem möglichen Wahlerfolg der AfD in diesem Ausmaß sagt er: "Das wäre das erste Mal in Deutschland, und das wären dann historische Wahlergebnisse."

André Brodocz erklärt im Interview mit Susann Reichenbach auch, was sich bei der Machtverteilung praktisch verändert, wenn die AfD in einem Landtag mehr als ein Drittel der Sitze ergattert. Auch gibt er seine Einschätzung zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und dessen Wahlaussichten ab.

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Das vorläufige amtliche Endergebnis der Brandenburg-Wahl: SPD 30,9 %, AfD 29,2 %, CDU 12,1 % BSW 13,5 %, Grüne 4,1 %, Linke 3,0 %, BVB/Freie Wähler 2,6 %.
rbb

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