Hannelore Mühlenhaupt am ehemaligen Arbeitsplatz ihres Mannes Kurt Mühlenhaupt (Bild: picture alliance/Caro/Kruppa)
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Vis à vis - Kurt Mühlenhaupt Museum: Wie macht man Kultur für den Kiez?

Das Kurt Mühlenhaupt Museum in Berlin-Kreuzberg will mehr als nur die Arbeiten des "Milieu-Malers" der Kiez-Bohème ausstellen. Die Betreiberin Hannelore Mühlenhaupt und ihre künstlerische Leiterin Christina Schulz verstehen das Museum als Nachbarschaftsort. Doch wie macht man Kultur für die Menschen von nebenan? Von Anna Pataczek

Kurt Mühlenhaupt (1921-2006) war eine Szene-Größe in Berlin-Kreuzberg. Kneipenbesitzer, Milieu-Maler, Autor und Bildhauer. Er gehörte zu den "Berliner Malerpoeten" - einer Künstlergruppe, die sich 1972 gründete. Wer ihn heute entdecken oder wiederentdecken möchte, muss ins Kurt Mühlenhaupt Museum, das seine Witwe Hannelore Mühlenhaupt in Kreuzberg weiterführt: Nicht nur als Museum, sondern als Treffpunkt für den Kiez. Ganz im Sinne des Künstlers.

Mühlenhaupt Museum: Mehr als eine Ausstellung

 

Neben den Ausstellungsräumen befinden sich in dem Gebäudekomplex in der Fidicinstraße viele weitere Kultureinrichtungen, darunter drei Theater, Malerateliers und Musiker. "Wir sind ein lustiges Völkchen", sagt Hannelore Mühlenhaupt. Hoffeste, Lesungen, Konzerte und Workshops zählen zum regelmäßigen Programm.

Als Nachbarschaftsort für die Menschen aus der Umgebung will das Museum das Erbe von Kurt Mühlenhaupt fortführen. Ihr Mann sei ein Menschenfänger gewesen, sagt Hannelore Mühlenhaupt. Er habe das Talent zum Glücklichsein gehabt und so andere angezogen. Freunden und Nachbarn sei er mit Empathie begegnet. Das zeige sich auch in seinen Bildern: "Er hat zum Beispiel die Menschen nie vorgeführt. Auch wenn sie dick waren, mit kurzen Beinen, hat er sie trotzdem liebenswert dargestellt."