Vis à vis - Vince Ebert: "Wir müssen technologieoffener sein"
Der gelernte Physiker und Comediean Vince Ebert möchte Optimismus verbreiten. So sei ein Strom-Blackout in Deutschland eher unwahrscheinlich. Außerdem rät er mit Blick auf den Klimawandel zu mehr Pragmatismus und Technologieoffenheit, wie er Gerd Dehnel erzählt.
Vince Ebert ist Diplom-Physiker, einem breiteren Publikum aber bekannt durch seine Auftritte auf den Kabarettbühnen. Dort macht er Naturwissenschaft auf die leichte Weise zum Thema.
Ebert hält nichts davon, Menschen in Panik zu versetzen, um klimagerechtes Verhalten zu erreichen - er verbreitet lieber Optimismus. Er mahnt zu einer ausgeglichenen Balance zwischen Ökologie und Ökonomie. Mit Blick auf den Klimawandel sagt Ebert: "Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns anzupassen." Der Mensch sei innovativ und erfindungsreich und habe schon immer Technologien entwickelt, um sich an schwierige Verhältnisse anzupassen.
Außerdem gehört für ihn dazu, offen über Risiken zu reden: Zum Beispiel kann sich demnach die hoch entwickelte Volkswirtschaft in Deutschland nicht auf die Energiequellen Wind und Sonne verlassen, solange das Speicherproblem nicht gelöst ist.
"Das wäre natürlich die ideale Form, wenn wir einen Energiespeicher hätten im Terawattstunden-Bereich. Das Problem ist: Die gibt es nicht", erklärt Ebert. Die größten Energiespeicher seien Pumpspeicherkraftwerke, also Stauseen. Davon gibt es laut Ebert 36 in Deutschland. "Und die liefern gerade mal, wenn die voll aufgefüllt sind, Strom, der für 40 Minuten reicht." Das unausgegorene Energiespeicherkonzept beschreibt der Physiker und Autor als großen Elefanten der Energiewende.