
Vis à vis - Wlada Kolosowa: Zwiespältiges Verhältnis zur Heimat Russland
Als Kolumnistin befasst sich Wlada Kolosowa im rbb24 Inforadio mit den Absurditäten des Berliner Alltags. In den "100 Sekunden Leben" hat sie das junge Leben in der Stadt im Blick. Kolosowas Roman "Der Hausmann" spielt neben Kreuzkölln auch in Russland - ihrem Geburtsland. Dazu habe sie gerade ein sehr zwiespältiges Verhältnis, erzählt sie Christian Wildt.
Das Vis à Vis ist eine Wiederholung von Januar 2023.
Schon seit ihrem Studium lebt Wlada Kolosowa in Berlin und berichtet über das junge Leben in der Hauptstadt - für rbb24 Inforadio in der Kolumne "100 Sekunden Leben". Geboren ist sie aber 1987 in der russischen Metropole St. Petersburg und hat bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in einer Kleinstadt an der Grenze zu Norwegen gelebt. Dort spielt auch ein Teil ihres aktuellen Romans "Der Hausmann", der als Graphic Novel aufbereitet ist.
Kolosowa: "Russin zu sein war noch nie ganz einfach"
Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine habe sie aktuell ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Geburtsland: "Russin zu sein war noch nie ganz einfach", sagt Kolosowa. "Momentan ist es halt eine noch schwierigere Zeit. Russland ist jetzt ein bisschen ein Schurkenstaat." Gleichzeitig sei vieles in ihr aber eben doch russisch. "Diesen Teil kann man nicht irgendwie so einfach von sich abhaken."
In ihrem Roman "Der Hausmann" steckten zwar viele schwere Themen - wie der Krieg in der Ukraine und der Klimawandel. Er sei aber dennoch eine "gute Badewannenlektüre", sagt Kolosowa. Es sei ein Buch für Menschen, die sich von Großstädten zumindest angezogen fühlten.