Nicht, dass ich glaube, mehrheitsfähig zu sein. Aber das glaubt Sahra Wagenknecht auch nicht und nennt sich trotzdem Kanzlerkandidatin. Weil der Habeck und die Weidel das auch tun, obwohl die ebenso wenig gewinnen werden. Und das traue ich mir dann auch noch zu, für etwas anzutreten, bei dem ich keine Chance habe.

Kein Wunder, dass der Lindner da auf seine Kandidatur verzichtet. Der hat als Porsche-Fahrer logischerweise keinen Bock auf so eine Loser-Runde. Allerdings wundere ich mich, dass Die Partei, also jene des ehemaligen Titanic-Chefredakteurs Martin Sonneborn, auf den Titel verzichtet. Okay, der Sonneborn sitzt seit zehn Jahren im Europa-Parlament. Da stumpft man satirisch womöglich etwas ab. Wobei das nun auch kein Super-Brüller wäre, nach dem fünften den sechsten Kanzlerkandidaten zu mimen. Die Auflage der Titanic würde das wohl kaum erhöhen.

Partei für Motorsport und Döner Partei

Gibt es das Magazin überhaupt noch? Ich weiß das gar nicht. Andere kabarettistische Vereinigungen erscheinen mir auf jeden Fall zeitgemäßer. Die Partei für Motorsport beispielsweise. Wobei das eventuell gar keine Komiker sind, die sich darüber lustig machen wollen, dass VW und Mercedes und die deutsche Wirtschaft vor die Wand fahren. Könnte ja sein, dass die Motorsport-Partei nicht aus Daffke für den Bundestag kandidiert, sondern um auf Staatskosten mal richtig Gas geben zu können. Und bei der Döner Partei gibt es dann einmal mit alles, nehme ich an.

Aber nur, wenn der Bundeswahlausschuss die Döner Partei und die Partei für Motorsport zur Wahl zulässt. Am Dienstag entscheidet sich das. Auf Kanzlerkandidatensuche kann man dann immer noch gehen.