Ich bin kein großer Fan von Glühwein. Aber noch weniger bin ich ein Fan von überteuertem Glühwein. Und fünf Euro für eine Tasse ist Wucher. Kostet ein Glühwein auf dem Aldi-Weihnachtsmarkt doch nur einen Euro. Allerdings gibt es den Aldi-Weihnachtsmarkt nur in München, Köln, Stuttgart und Frankfurt am Main.

Wobei man am schnellsten nach München kommt mit dem Zug. Mit dem Auto sollte man nicht fahren. Muss man doch mindestens zehn 1-Euro-Glühweine trinken, damit sich die Reise auch lohnt. Und danach dürfte selbst die Rückfahrt im Zug schwierig werden. Zumal, wenn man mit dem Deutschlandticket unterwegs ist und in der Nacht viermal umsteigen muss.

Aber was macht man nicht alles für ein echtes Weihnachts-Schnäppchen? Okay, so ein Parkplatz ist nicht wirklich einladend. Aber das ist der Potsdamer Platz genauso wenig. Praktischer wäre es natürlich, könnte man sich den Billig-Glühwurm vor einer hiesigen Filiale reinkippen. Aber wir sind hier Aldi Nord, und München, Köln, Stuttgart und Frankfurt sind Aldi Süd. Und Aldi Nord und Aldi Süd mögen sich in etwa so gerne wie Ossis und Wessis. Manche sagen sogar, Aldi Nord und Aldi Süd, das sei wie Republikaner gegen Demokraten. Dabei haben die in den USA nur einen Aldi. Jedenfalls werden wir uns in Berlin Weihnachten wohl auch in Zukunft nicht vor dem Discounter schöntrinken können.

Wobei es auf dem Parkplatz in München - im Gegensatz zum Potsdamer Platz - keine Rodelbahn gibt. Aber das ist vielleicht auch besser so. Muss man aus ökonomischen Gründen doch auch mindestens drei Rabatt-Bratwürste essen. Und wenn man mit denen dann eine Discounter-Rodelbahn runterschießt, könnten sich die Würste entscheiden, die Rückreise nach Berlin nicht mit anzutreten. Und das würde sich dann ja überhaupt nicht rechnen.