Bunter Glibber, Schleim (Bild: picture alliance/Zoonar/Thomas Hertwig)
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100 Sekunden Leben - Wissenschaftlich bewiesen: Schleim ist nicht eklig

Unser Kolumnist Sebastian Schiller hat kürzlich erzählt, dass ihn ein Magen-Darm-Virus niedergestreckt hat. Sein Kollege Thomas Hollmann ist dagegen gesund und liest total gerne Geschichten über Schleim.

Die Deutsche Presse-Agentur hat auch ein Wissenschaftsressort. Und ich bin ein großer Fan davon. Lässt sich diese dauererregte Welt doch gleich ein wenig besser aushalten, wenn man weiß, dass Schleim gar nicht ekelig ist, sondern total nützlich. Das hat DPA gestern vermeldet. Vermutlich, weil die Erkältungssaison begonnen hat und die Leute sensibilisiert sind für Rotz und Schnodder.

Jedenfalls schützt der Schleim und befeuchtet und scheidet aus und wehrt und sondert ab, in der Nase, im Mund, im Magen, im Darm. Ohne Schleim würde bei uns nichts flutschen.

Deshalb forschen sie ja auch bei der TU München am Schleim und haben eine schweinemagenschleimbeschichtete Kontaktlinse entwickelt, die sich prima vor dem Auge macht. Und ein Schleimpflaster haben sie auch erfunden, und zwar eines für den Darm. Wie immer man das dann da reinklebt.

Als Weihnachtsgeschenk taugt der Schleim im Übrigen auch. Das habe ich jetzt nicht bei DPA gelesen, sondern bei Google. Einen Laborkasten für "Experimente mit lustigem Glibber" gibt es schon ab 30 Euro. Man kann den Schleim natürlich auch selber machen und muss dafür nicht einmal erkältet sein.

Ökotest bietet eine bakterien- und giftfreie Rezeptur an, für die man allerdings eine große Schüssel benötigt. Oder besser gleich einen Eimer. Denn zu viel davon kann man im Prinzip ja gar nicht haben.

Ich war mal auf einer Geburtstagsparty. Da hat er ihr einen 20-Liter-Bottich Schleim geschenkt. Wobei das eigentliche Geschenk im Schleim versteckt war. Eine Woche später waren die beiden ein Paar. Schleim kann offensichtlich auch verkleben. Muss die Wissenschaftsredaktion der Deutschen Presse-Agentur jetzt nur noch herausfinden, ob auch dem Wackelpudding gewisse erotisierende Kräfte innewohnen.

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100 Sekunden Leben

Doris Anselm, Thomas Hollmann, Wlada Kolosowa, Sebastian Schiller, Hendrik Schröder und Ebru Taşdemir betrachten mit einem schrägen Seitenblick Phänomene aus ihrem analogen und virtuellen Leben.