100 Sekunden Leben - Weniger Schlaf, mehr Sex
Zu schlafen und gleichzeitig Sex zu haben, ist schwierig bis unmöglich. Deshalb verzichtet die Breitfuß-Beutelmaus auch auf Schlaf, um möglichst viel Sex zu haben. Das haben Wissenschaftler der Universität Melbourne herausgefunden. Kolumnist Thomas Hollmann rät uns Menschen allerdings von dieser Kopulations-Strategie ab.
Erstmal klingt das verlockend: weniger Schlaf, dafür mehr Sex. Aber wenn man weiß, dass die männliche Breitfuß-Beutelmaus drei Wochen lang weniger schläft, und das jede Nacht, dann möchte man vielleicht doch nicht mit ihr tauschen. Würde man vor lauter Müdigkeit doch die Schuhe nicht mehr zugebunden bekommen.
Vor allem sollte man auch deshalb einen Tausch mit der Breitfuß-Beutelmaus überdenken, weil die nur eine Paarungszeit überlebt. Danach stirbt sie. Warum, weiß man nicht genau. Ob es am zu vielen Testosteron liegt oder am Stress, ständig zum Zuge kommen zu wollen. Der wenige Schlaf ist aber nicht der Grund. Sagen die Forscher. Waren die besonders umtriebigen Beutelmäuse doch in keinem schlechteren körperlichen Zustand als ihre weniger spitzen Artgenossen.
Da frage ich mich allerdings, warum die Breitfuß-Beutelmaus die drei Wochen nicht gleich ganz durchmacht, wenn sie danach eh das Zeitliche segnet. Aber die Biologie hat offensichtlich ihre Lust-Grenzen. Es übersteigt die Möglichkeiten des Vitalen, sich rund um die Uhr als Kopulationspartner anzubieten.
Auf der anderen Seite machen deutsche Vorstadt-Rapper genau das: auf dicke Hose. Und dann behaupten sie, aus dem Ghetto zu kommen und immer zu können. Vielleicht sollten die Melbourner Forscher auch mal deutsche Vorstadt-Rapper untersuchen. Möglicherweise handelt es sich bei denen ja um eine besondere Art des Homo kopularis.
Mit der Beutelmaus dürften deutsche Vorstadt-Rapper aber nicht verwandt sein. Haben Rapper in der Regel doch keine derart breiten Füße. Der Maus helfen die beim Klettern. Und vielleicht auch dabei, vor lauter Müdigkeit nicht umzukippen.