Interview - Diözesanrat Berlin: Franziskus hat viele Reformanstöße gegeben
Der Tod von Papst Franziskus hat auch in der Region viele Beileidsbekundungen ausgelöst. Das Kirchenoberhaupt habe viele Reformen angestoßen, aber innerhalb seiner Amtszeit nicht alles umsetzen können, sagt Karlies Abmeier vom Diözesansrat im Erzbistum Berlin.
Weltweit hat der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag Trauer ausgelöst. Das Kirchenoberhaupt starb laut Angaben aus dem Vatikan an den Folgen eines Schlaganfalls.
Abmeier: Modernisierung braucht in der Kirche mehr Zeit
Die Vorsitzende des Katholikenrats im Erzbistum Berlin, Karlies Abmeier, würdigt Franziskus' Bescheidenheit und Humor. Es habe sie beeindruckt, wie Franziskus auf andere Menschen zuging. "In dem Moment, wo er sie anschaute, meinte er auch sie", sagt Abmeier.
Franziskus habe viele Anstöße zur Modernisierung der katholischen Kirche gegeben - allerdings sei er nicht immer damit durchgedrungen. Das liege auch daran, dass Erneuerungen in der katholischen Kirche Zeit brauchten, so Abmeier. "Da braucht es dann mehr Geduld und mehr als zwölf Jahre."
Franziskus ist beim Diakonat für Frauen ausgewichen
In einigen Punkten habe der verstorbene Papst aber auch gezögert - etwa in der Frage des Diakonats für Frauen, so Abmeier. "Nach der Amazonas-Synode hatte man gehofft, jetzt kommt das - und dann weicht er aus und schickt mehrere Arbeitskommissionen, die aber eigentlich nichts mehr Neues zu Tage führen, weil man schon weiß, dass das in der alten Kirche möglich war und dass es jetzt wieder möglich sein müsste."
Vom nächsten Papst wünscht sich Abmeier einen Blick auf die Vielfalt der katholischen Kirche - "und gleichzeitig das große Gemeinsame der katholischen Kirche zu bewahren".