Blick auf Abrissarbeiten der Westendbrücke der A100 in Berlin.
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Interview - Unternehmer zu Brückenschäden: Es liegt am Schwerlastverkehr

Tausende Brücken sind einem Bericht zufolge in Deutschland baufällig. Der Geschäftsführer des Ingenieurbüros Marx Krontal Partner in Dresden, Gregor Schacht, erklärt, warum die Brücken aus den 60er und 80er Jahren oft nicht für die heutige Verkehrslast ausgelegt sind.

In Dresden ist die Carola-Brücke eingestürzt, in Berlin ist die Ringbahnbrücke im Abbruch und in Magdeburg musste eine wichtige Brücke gesperrt werden. Laut der Organisation Transport & Environment sind gar 16.000 Brücken in Bundeshand baufällig. Sicherlich gebe es ein Problem mit der bestehenden Infrastruktur, sagt auch Gregor Schacht, Geschäftsführer vom Ingenieurbüro Marx-Krontal-Partner in Dresden, das etwa bei der Überwachung von Brücken aktiv ist.

"Wir haben viele Brücken, die sind wenig in Stand gehalten, zu wenig in Stand gehalten worden in den letzten Jahrzehnten", sagt er. "Und wir haben Probleme, die wir heute lösen müssen, die einfach aus der Zeit der Erstellung kommen." Er spricht etwa von damals verbautem Spannstahl, der eine Neigung habe, "spröde zu versagen".

Schacht: Wir kriegen den ganzen Güterverkehr ab


Zudem ist der heutige Schwerlastverkehr Schacht zufolge so nicht vorhersehbar gewesen in den 70er Jahren. "Da haben wir als Transitland in Europa einfach eine extrem große Belastung, weil wir den ganzen Güterverkehr abkriegen", erklärt er. Die PKW seien nicht das Problem. "Es ist eindeutig der Schwerlastverkehr, der da einfach zu groß ist und immer größere Achslasten hat. Und das hat vor 30 Jahren keiner gewusst und keiner wissen können."

Gregor Schacht spricht im Interview auch darüber, wie die Infrastruktur in Deutschland nach und nach erneuert werden könnte.