Windräder eines Windpark bei Trebbin in Brandenburg.
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Interview - Expertin: Klimaschutz muss bezahlbar werden

Union und SPD setzen ihre Koalitionsverhandlungen fort. Was in der Klimapolitik geplant ist, ist noch nicht bekannt. Brigitte Knopf vom Thinktank "Zukunft Klimasozial" (ZKS) hofft auf ein Klimageld und sozial gestaffelte Förderungen.

Im Wahlkampf hat das Klima kaum eine Rolle gespielt. Was ist von der Klimapolitik einer möglichen neuen Bundesregierung aus Union und SPD zu erwarten?

Immerhin: Die Parteien wollen am Ziel festhalten, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, sagt Brigitte Knopf, Direktorin des Thinktanks "Zukunft Klimasozial" (ZKS). "Es ist noch nicht ganz klar, wie dieser Rahmen dann letztendlich befüllt wird, um beispielsweise die Ziele im Gebäude- und Verkehrssektor zu erreichen."

Wichtig ist für die Expertin vor allem die Frage, wie es für Bürgerinnen und Bürger bezahlbar sein kann, den Klimaschutz voranzutreiben. Dafür brauche es einen umfassenden Ansatz mit verschiedenen Maßnahmen, so Knopf.

Knopf: Förderung muss Menschen mit niedrigem Einkommen zugute kommen

 

Einerseits müssten etwa Wärmenetze und der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Und: "Wir müssen einsteigen in sozial gestaffelte Förderprogramme." Förderungen für E-Autos oder Wärmepumpen müssten anders als bisher unteren und mittleren Einkommen zugute kommen.

Knopf appelliert außerdem an Union und SPD, ein Klimageld einzuführen. Das sei eine Möglichkeit, Klimapolitik sozialverträglich zu gestalten. Bisher sei das bei den Koalitionsverhandlungen aber kein Thema.

Die Ampel-Koalition hatte geplant, Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten mittels eines Klimageldes an die Bürger zurückzugeben. Das wurde aber nicht umgesetzt.