Interview - Fußballgewalt: Mehrere Wohnungen bei Razzia durchsucht
Im Herbst hatten sich offenbar gewaltbereite Fußballfans in Brandenburg zu einer Schlägerei verabredet. In dem Zusammenhang gab es nun eine Razzia in mehreren Bundesländern - auch in Berlin und Brandenburg. Von Olaf Sundermeyer
Die Bundespolizei ist am Dienstag gegen 31 Tatverdächtige nach der Randale in einem Zug von Fußball-Fans vorgegangen. Es ging um einen Angriff auf einen Sonderzug, der im Oktober auf offener Strecke bei Gransee (Oberhavel) gestoppt wurde. Dabei kam es zu einer Massenschlägerei von Hooligans der Drittliga-Vereine Hansa Rostock und Rot-Weiss Essen.
Wie die Bundespolizeidirektion Berlin mitteilte, wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Neuruppin 33 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt - in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, im brandenburgischen Oberhavel sowie in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen.
Handgranate und Kugelbomben entdeckt
Dabei seien zahlreiche Beweismittel gefunden worden, darunter Handys, Tablets, verbotene Pyrotechnik, Schreckschusswaffen, Betäubungsmittel und Unterlagen. Nach Informationen von rbb24 Recherche soll in Rostock eine Handgranate entdeckt worden sein, in Essen zwei Kugelbomben.
Laut Bundespolizei mussten sich die Beamten bei drei Wohnungen gewaltsam Zutritt verschaffen. In fünf Fällen hätten sie Zwang gegen Tatverdächtige anwenden müssen, wie es hieß. Rund 470 Kräfte der Bundespolizei waren im Einsatz.
Ermittelt wird unter anderem wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, der gefährlichen Körperverletzung sowie wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall.