Palästinenser in Gaza
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Interview - Diakonie-Leiter in Gaza: Die Menschen wollen wieder aufbauen

Die Waffenruhe im Gaza-Streifen hat den Menschen dort die Chance gegeben, sich neu zu organisieren, berichtet Martin Keßler von der Diakonie Katastrophenhilfe, derzeit in Gaza.

Der Gazastreifen in Nahost gilt als nahezu vollkommen zerstört. Es gibt mittlerweile Wiederaufbaupläne für den Küstenstreifen – wenn der Krieg zwischen Israel und der Hamas tatsächlich vorbei ist. Noch ist das aber weit entfernte Realität. Derzeit herrscht zwar Waffenruhe. Das ganze Konstrukt aber ist äußerst fragil.

Wie geht es den Menschen im Gazastreifen? Martin Keßler von der Diakonie Katastrophenhilfe befindet sich derzeit dort, um sich mit Partnerorganisationen zu treffen. Er erlebt die Menschen dort als sehr froh, dass derzeit eine Waffenruhe herrscht: "Sie wünschen sich Frieden, keinen weiteren Krieg. Sie wollen anfangen, wieder aufzubauen."

Keßler: "Die Menschen versuchen, zu überleben"


Der Häuserbestand und die Infrastruktur seien vom Krieg stark beeinträchtigt: "Es gibt keinen Strom, es gibt kein Wasser, die Kanalisation ist offen und läuft über die Straße zum Teil. […] Die Menschen versuchen, zu überleben. Sie haben die relative Ruhepause der letzten Wochen genutzt, um sich neu zu organisieren", berichtet Keßler.

Politische Diskussionen würden im Gaza-Streifen größtenteils vermieden, dennoch schauten die Menschen gespannt auf die Verhandlungen in Ägypten. Auf die Pläne Donald Trumps werde eher mit einem Lächeln geschaut, "weil man das gar nicht nachvollziehen kann, wie man auf so einen Gedanken kommen kann."