Interview - Tourismusexperte: Reisende sollten Service wertschätzen
Am Dienstag startet in Berlin die Reisemesse ITB. Der Tourismusexperte Markus Pillmayer erklärt, warum Menschen weiter gern reisen. Er ruft dazu auf, als Reisende in anderen Ländern Rücksicht auf die Einheimischen zu nehmen.
Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage, gehen die Menschen in Deutschland weiter auf Reisen. Der Deutsche Reiseverband hat aktuelle Zahlen herausgegeben: Im vergangenen Jahr haben die Deutschen gut 83 Milliarden Euro fürs Reisen ausgeben, so viel wie nie zuvor.
Dies sei für Tourismusschaffende erfreulich, sagt Tourismusforscher Markus Pillmayer, Professor an der Hochschule München. Die Menschen haben demnach eine breite Palette von Auswahlmöglichkeiten, etwa in der Wärme liegen, Abstand zum Alltag, Spaß oder Kraft tanken.
In Deutschland gebe es zudem mit die höchste Anzahl an Urlaubstagen. Außerdem ermögliche oft das Nettohaushaltseinkommen die Flucht aus dem Alltag. Dennoch ruft Pillmeyer dazu auf, nicht alles im Urlaubsort als selbstverständlich zu nehmen. Die Einheimischen in den Urlaubsländern profitieren demnach zwar vom Tourismus. Gleichzeitig könne es auch zu viel werden. "Es gilt auch eine gewisse Rücksichtnahme."
Mit Blick auf den Personalmangel im heimischen Tourismusbereich sagt der Experte, die Reisenden müssten dem Servicepersonal auch eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen.