In Berlin fahren Autos an großflächigen Wahlplakaten mit Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorbei.
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Interview - Infratest-Chef Abold: Union-Sieg relativ wahrscheinlich

Der letzte Deutschland-Trend vor der Wahl sieht wenig Veränderungen. Laut Roland Abold von Infratest stehen Friedrich Merz' Chancen auf die Kanzlerschaft gut - FDP und BSW müssen zittern.

Der letzte ARD-Deutschland-Trend vor der Bundestagswahl am 23. Februar zeigt wenig Veränderung: Die Union ist leicht verbessert auf 32 Prozent, die AfD stabil bei 21 Prozent. Die SPD gibt etwas nach und käme auf 14 Prozent. Die Grünen hätten unverändert 14 Prozent in Aussicht. Um die 5%-Mandatsschwelle herum bewegen sich weiterhin die Linke, bei derzeit 6 Prozent, BSW mit 4,5% und FDP mit 4% wären nicht im nächsten Bundestag vertreten.

Was ist aus dieser Befragung herauszulesen? Laut Roland Abold, Geschäftsführer Infratest Dimap, habe das Thema Migration seit Ende letzten Jahres Stück für Stück an Bedeutung gewonnen. Insbesondere habe die AfD davon profitiert. Aber auch die CDU habe einen leicht positiven Effekt durch die "Brandmauer"-Debatte im Bundestag erfahren.

Der SPD kann nur noch ein "Wahlkampf-Wunder" helfen

Generell lasse sich sagen, dass die Chancen von Friedrich Merz auf die Kanzlerschaft gut stehen: "Wenn man sich die Stabilität der Umfragen auch über einen längeren Zeitraum anschaut, […] ist es schon relativ wahrscheinlich, dass die Union als stärkste Partei durchs Ziel geht." Ein Aufholjagd der SPD wie 2021 sei nicht zu beobachten, so Abold: "Insofern würde höchstens noch ein Wahlkampf-Wunder in den letzten Tagen dazu führen, dass sich da noch mal deutlich was dran ändert."

Die meiste Zustimmung hätte nach aktuellem Umfragestand eine Koalition aus CDU und SPD. Das liegt daran, so der Meinungsforscher, dass sich die Wählerinnen und Wähler in erster Linie eine stabile Regierung wünschten – und die sähen die meisten in dieser Konstellation gegeben. Ob so eine Koalition überhaupt eine Mehrheit hätte, hängt allerdings auch davon ab, ob BSW und FDP in den Bundestag kommen.

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