Blick vom Dachgarten des ICC über Berlin-Charlottenburg Richtung Osten zur City West.
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Interview - Mieterverein fordert mehr Schutz vor Eigenbedarfkündigung

In Berlin startet ein Beratungsprojekt für Mieter, denen die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird. Sebastian Bartels vom Mieterverein fordert mehr Schutz für Betroffene.

Es ist die Horrormeldung für Mieterinnen und Mieter auf einem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt: Die Kündigung wegen Eigenbedarfs. Diese sind in Berlin ein wachsendes Problem: Obwohl die sogenannte Umwandlungsverordnung das Verfahren eigentlich erheblich erschweren soll, werden Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt. Die neuen Eigentümer melden dann oft Eigenbedarf an. Ob es diesen eigenen Bedarf tatsächlich gibt, das ist oft die Frage.

Am Montag starten einige Berliner Bezirke ein Beratungsprojekt gegen „Wohnungsnot durch Eigenbedarf und Umwandlung“. Vier Bezirksämter - Pankow, Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg - arbeiten dafür mit dem Berliner Mieterverein zusammen. Dessen Geschäftsführer Sebastian Bartels fordert mehr Schutz für betroffene Mieter.

Bartels: "Viele Klagen werden mittlerwele zurückgewiesen"

"Die Chancen sind besser geworden in den letzen Jahren, deshalb bitte nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern kämpfen! Man darf nicht vergessen, dass in Berlin im Jahre 2023 ungefähr 2000 Räumungsklagen wegen Eigenbedarf auf die Mieterschaft zugekommen waren und man muss leider davon ausgehen, dass diese Zahl auf der Höhe bleibt. Und deshalb: Kämpfen! Denn viele Klagen werden mittlerweile auch zurückgewiesen."

Bartels ruft jetzt betroffene Mieterinnen und Mieter auf, sich beraten zu lassen. Dann könnten sie sich vor Gericht gut verteidigen.