Eine Gynäkologin setzt eine HPV-Impfung bei einer Patientin.
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Interview - Keilholz: In zwei Jahren könnte es erste Krebs-Impfungen geben

Durch die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen während der Corona-Pandemie gab es auch Fortschritte bei Impfstoffen gegen Krebs. Ulrich Keilholz von der Berliner Charité rechnet in den kommenden Jahren mit ersten Zulassungen.

Die Diagnose Krebs war früher meist gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Das ist heute nicht mehr so, denn es gibt immer mehr Behandlungsmethoden. Als vielversprechend gelten Impfungen, die als Therapie bei einer Erkrankung zum Einsatz kommen sollen. Ulrich Keilholz, Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center, erwartet bei dem Thema Fortschritte.

Zu den mRNA-Impfstoffen, die auch gegen Corona zum Einsatz kommen, habe es während der Pandemie viel Forschung gegeben. Der Vorteil sei, dass sich diese einfach und in großen Mengen produzieren lassen und auch anpassbar sind. "Damit laufen jetzt größere klinische Studien weltweit - auch bei uns an der Charité."

Keilholz: Das Ziel sind frühere Impfungen

 

Mit ersten Zulassungen für bestimmte Krebsarten rechnet Keilholz in zwei bis drei Jahren. Diese Impfstoffe seien gedacht für Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen. "Das Ziel ist natürlich eigentlich, früher zu impfen - zum Beispiel nach einer Krebsoperation." Mit Zulassungen für diese Fälle rechnet der Forscher erst in fünf bis zehn Jahren.

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