Blick auf die Bühne des Berliner Ensembles am Schiffbauerdamm (Bild: picture alliance/dpa/Hannes P.Albert)
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Interview - BE: Eine Nacht auf der Bühne für 1500 Euro

Das Berliner Ensemble bekommt weniger Geld vom Staat und hat nun eine Übernachtung auf der Bühne versteigert. BE-Intendant Oliver Reese erklärt, was sich das Theater davon erhofft.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion hat das Berliner Ensemble (BE) auf die Kürzungen im Berliner Kulturetat reagiert: Das Haus versteigerte eine Übernachtung auf der Theaterbühne bei Ebay. Ein Paar hat den Zuschlag erhalten - für 1500 Euro. Es wird in einem Bett aus dem Möbelfundus schlafen, und eine Schauspielerin liest ein Gute-Nacht-Gedicht.

BE-Intendant Oliver Reese sagt: "Es ging uns ja darum deutlich zu machen, dass wir ein bisschen augenzwinkernd die Hinweise aus der Politik, dass man doch wirtschaftlicher sein möge, dass wir die aufgreifen."

Stücke verschoben oder abgesagt

Die kurzfristigen Subventionskürzungen seitens des Senats könnten nicht durch Drittmittel ausgeglichen werden, so Reese. Sein Haus müsse mit einer Million Euro weniger auskommen, und das sei erst der Anfang. In den kommenden beiden Jahren solle es weitergehen. Das BE habe bereits mehrere Produktionen verschoben oder ganz gestrichen.

Derzeit sei man dabei, den Spielbetrieb weiter zu optimieren, etwa durch zusätzliche Doppelvorstellungen. So solle ein Personalabbau vermieden werden. "Aber da gibt's eine Grenze, und an der sind wir bald", warnt Reese.