Interview - Roth (SPD): "Trump wird weniger auf Teamspiel setzen"
Die Außenpolitik der USA wird sich unter der Führung von Donald Trump laut SPD-Außenpolitiker Michael Roth deutlich ändern: Er werde Europa abverlangen, mehr für die eigene Sicherheit zu tun.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth (SPD), sieht neue Herausforderungen für Deutschland unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. "Donald Trump wird stärker auf Abschottung und weniger auf Teamspiel setzen", sagt Roth. "Er wird nicht durch Empörung zu beeindrucken sein, sondern nur durch konkrete Taten, Stärke und Wehrhaftigkeit."
Roth: "Nationalpopulismus ist bittere Realität"
Gleichzeitig kritisiert Roth, dass Deutschland zu wenig aus Trumps erster Amtszeit gelernt habe:. "Wir wissen inzwischen, dass Trump keine Ausnahmeerscheinung ist, sondern einen neuen politischen Mainstream in der Welt repräsentiert", meint er. Nationalpopulismus sei heute bittere Realität auf der Welt, mit der sich die Bundesrepublik auseinandersetzen müsse.
USA als "wichtigster Sicherheitsanker"
Jedoch sei Deutschland nicht genug vorbereitet, kritisert Roth, "weil wir nach wie vor hoffen, dass es mit den USA irgendwie so weitergeht." Die USA seien der wichtigste Sicherheitsanker und auch ein "ganz wichtiger Handelspartner." Wenn das Land nun auf Abschottung statt auf offene Märkte setze, sei das für Deutschland besonders schwierig, betont der SPD-Politiker.