Nordamerika ist auf einem Globus zu sehen.
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Interview - Politologe: Trump sucht sich in Europa einzelne Partner

Der Machtwechsel in den USA verändert auch die transatlantischen Beziehungen. Donald Trump werde nicht nach Brüssel schauen, sondern auf bilaterale Beziehungen setzen, sagt Politologe Brandon Bohrn.

Diesen Montag wird Donald Trump zum zweiten Mal Präsident der USA. Damit verändert sich vieles - auch für Europa und Deutschland. Ein Blick auf die Gästeliste der Amtseinführung wirkt bezeichnend für die künftigen Beziehungen: Olaf Scholz und andere europäische Staatschefs sind nicht eingeladen - Ungarns autoritärer Präsident Viktor Orbán sowie die AfD-Spitze aber schon.

Brandon Bohrn ist Experte für die US-Politik und transatlantische Beziehungen bei der Bertelsmann Stiftung. Er glaubt, Trump blicke nicht nach Brüssel, sondern sehe mehr die persönliche Beziehung zu den jeweiligen Politikern. Deswegen sieht er vier harte Jahre auf die europäischen Politiker zukommen, die EU-freundlich seien.

Bohrn: Wir werden eine Art Erdbeben erleben

Trotz aller Konflikte sei eine Kooperation zwischen der EU und den USA notwendig, sagt Bohrn. Sie seien sowohl finanziell und wirtschaftlich als auch militärisch sehr eng miteinander verbunden. "Die EU braucht die USA als einen starken Partner." Dennoch müsse die EU selbst mehr in die eigene Sicherheit investieren, um ein Partner auf Augenhöhe zu sein.

Der Experte erwartet viele Veränderungen innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Amtseinführung. Trump habe über 100 Dekrete angekündigt, die er sofort nach Amtsübernahme umsetzen wolle. "Ich glaube, wir werden eine Art Erdbeben rund um die Welt haben", sagt Bohrn.

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