Interview - Bausparkassen fordern bessere Bau-Bedingungen
Die eigenen vier Wände sind noch immer ein Wunsch vieler Menschen, sagt Christian König vom Verband der privaten Bausparkassen. Das ihn sich kaum noch jemand leisten könne, liege daran, dass zu wenig gebaut wird.
Wohneigentum schützt vor Altersarmut – diese Regel gilt seit Jahrzehnten. Allerdings: Kaum ein Durchschnittsverdiener kann sich die eigenen vier Wände noch leisten, die Preise sind hoch, die Zinsen für Kredite sind ebenso gestiegen. Frühzeitig etwas gegen das Risiko Altersarmut zu tun, ist sehr schwierig geworden.
König: "Es wird einfach zu wenig gebaut"
Das ist das Fazit der aktuellen Wohnungsbau-Studie des Pestel-Instituts in Hannover, das sich auf die Analyse von Wohnungsmärkten spezialisiert hat. Am Montag wird die Studie zum Auftakt der Fachmesse BAU in München vorgestellt.
Christian König ist Hauptgeschäftsführer im Verband der privaten Bausparkassen e.V. - er sieht klare Gründe dafür, dass sich kaum noch jemand ein Eigenheim leisten kann: "Es wird einfach zu wenig gebaut, weil die Baustandards recht hoch sind." Es habe im letzten Jahr einen Rückgang der Baugenehmigungen um 26 Prozent gegeben.
Zu hohe Baunebenkosten?
Dazu käme, dass die Menschen in den vergangenen Jahren kein Geld zurückgelegt hätten – und das räche sich jetzt. Die Baunebenkosten seien außerdem in Deutschland enorm hoch, rechnet er vor: Bei einem Kaufpreis von einer halben Million Euro müsse der Käufer alleine 32 000 Euro Grunderwerbssteuer bezahlen.
Allerdings sei der Traum vom Häuschen in Deutschland nicht gestorben, sagt König: "Die Jugend ist enorm spießig und wünscht sich, genau so eines Tages zu leben – auch wenn es immer schwieriger wird." Jetzt müsse sich die Politik anstrengen, mehr Bauland auszuweisen und die Nebenkosten zu senken.