Blick in ein Sprechzimmer einer Hausarztpraxis
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Interview - Hausärzte fünf Jahre nach Corona: Sind wachsamer geworden

Der Beginn der Corona-Pandemie ist fünf Jahre her. Doris Höpner vom Hausärzteverband sieht heute mehr Wachsamkeit gegenüber Infektionskrankheiten und größeres Selbstvertrauen bei Hausärzten.

Fünf Jahre ist es her, dass eine mysteriöse Lungenkrankheit zunächst in China und dann im Rest der Welt um sich griff. Was wir heute als Corona-Pandemie kennen, hatten große Auswirkungen auf viele Menschen in der Welt. Auch in Berlin und Brandenburg stellte die Krankheit das Leben zahlreicher Menschen auf den Kopf.

Doris Höpner ist die Vorsitzende des Hausärzteverbandes Berlin-Brandenburg und hat selbst eine Praxis in Berlin-Wedding. Sie erinnert sich noch gut an diese Tage vor fünf Jahren: "Ich stand in der Praxis und dachte, ich bin in einem Film." Allen Ärzten sei es damals so gegangen. Dass allerdings jeder schnell eine Strategie entwickelte, um die Situation zu bewältigen, zeige ihr, wie gut sie doch ausgebildet seien.

Dialog zwischen Ärzten und Politik ist nicht besser geworden

 

Seitdem sei eine größere Wachsamkeit gegenüber Infektionskrankheiten entstanden, sagt Höpner. Außerdem sei ein größeres Selbstbewusstsein entstanden, "hinsichtlich dessen, dass uns klar geworden ist, […] welche wichtige Rolle wir Hausärzte spielen." Die Patienten suchten in erster Linie sie, um sich beraten und informieren zu lassen.

 

Kritisch sieht die Ärztin, dass damals zu wenig Dialog zwischen Praktikern und den Experten, die die Strategie der Gesundheitspolitik entwerfen sollten, stattfand. Dies sei auch heute nicht besser. Die Ärzte würden auch heute noch nicht in Entscheidungen mit einbezogen.