Sternsinger sind am Dreikönigstag unterwegs und sammeln Spenden.
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Interview - Sternsinger sammeln Geld für Kinderprojekte

Bis Mitte Januar ziehen wieder die Sternsinger von Tür zu Tür. In diesem Jahr sammeln sie Spenden für Kinderprojekte weltweit. An die Rechte von Kindern müsse immer wieder erinnert werden, sagt Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger".

"Erhebt eure Stimme - Sternsingen für Kinderrechte" - so lautet in diesem Jahr das Motto der Sternsingerinnen und Sternsinger. Bis Mitte Januar ziehen sie von Haus zu Haus, um Geld für Kinder in Not zu sammeln. Organisiert wird das Sternsingen vom Kinderhilfswerk der katholischen Kirche. Im letzten Jahr kamen fast 46 Millionen Euro an Spenden zusammen.

Auf die Kinderrechte müsse immer wieder aufmerksam gemacht werden, sagt der Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", Pfarrer Dirk Bingener. Seit die UNO vor 35 Jahren die Kinderrechte verabschiedet habe, sei zwar schon viel erreicht worden. "Und dennoch gibt es 250 Millionen Kinder, die nicht zur Schule gehen, und 160 Millionen Kinder, die arbeiten müssen, davon die Hälfte etwa unter ausbeuterischen Bedingungen", sagt Bingener.

Sternsinger wollen auf Kinderrechte aufmerksam machen

 

Zu den Kinderrechten zählen unter anderem Bildung, die Gesundheitsvorsorge oder das Recht auf Spiel und Freizeit. Die Sternsingeraktion solle dazu beitragen, sie bekannter zu machen, so Bingener. "Kinder sind natürlich in besonderer Weise vulnerabel, und deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns als Erwachsene dafür einsetzen und auch von den Kinderrechten wissen."

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef nennt 2024 eines der schlimmsten Jahre für Kinder in Konfliktsituationen in der Geschichte der Organisation - unter anderem wegen der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen.

Unicef: 2024 eines der schlimmsten Jahre für Kinder

 

Weltweit leben den Angaben zufolge so viele Kinder wie noch nie in Konfliktgebieten oder als Vertriebene. Unicef schätzt die Zahl auf 473 Millionen - das ist mehr als jedes sechste Kind. Außerdem wurden auch mehr Kinder getötet oder verletzt als je zuvor, waren mangelernährt oder ohne lebenswichtige Impfungen.