Interview - "Pro Bahn": Ausbau geht nicht voran
Der Bahn-Fahrplan ab 15. Dezember bringt für die Hauptstadtregion neue Verbindungen - aber auch höhere Ticket-Preise. Thomas Schirmer vom Fahrgastverband "Pro Bahn" kritisiert, dass die Qualität nicht im gleichen Maße steige.
Grundsätzlich begrüßt der Fahrgastverband "Pro Bahn", dass es mit dem Fahrplanwechsel neue Verbindungen im Fern- und Regionalverkehr gibt. Gut seien etwa neue internationale Verbindungen, sagt Sprecher Thomas Schirmer vom Landesverband Berlin/Brandenburg. Man freue sich, dass die Direktverbindung von Berlin nach Paris künftig zwei Metropolen in acht Stunden miteinander verbinde.
Bei der Fahrzeit könne man aber noch mehr herausholen - wenn der Ausbau auf deutscher Seite weiter vorangehe, meint Schirmer. "Die Franzosen sind ganz gut schnell dabei, ihre Trassen zu warten und dort ist natürlich das Streckennetz etwas anders und auch wesentlich besser ausgebaut." In Deutschland sei das Problem, dass häufig nur an einzelnen Stellen geflickt werde. Das müsse aufhören. Sinnvoller sei es, die Sanierung einmal richtig zu machen und die Strecken dafür ganz zu sperren. So sei es etwa jetzt auf der Verbindung Berlin-Hamburg und der Riedbahn zwischen Frankfurt (Main) und Mannheim passiert.
"Pro Bahn" kritisiert Erhöhung der Fahrpreise
Mit dem Wechsel hebt die Bahn auch die Fahrkartenpreise bei den Flextickets um rund 5,9 Prozent an. Der VBB erhöht ab Januar die Preise für den Nahverkehr in Berlin und Brandenburg. Im Schnitt kosten die Tickets im Verbund dann rund 7,5 Prozent mehr. "Pro Bahn" kritisiert: "Das ist ein Schlag in die Magengrube." Würde die Qualität stimmen, sei die Erhöhung eher zu rechtfertigen. "Aber sie stimmt nicht, der Ausbau, der geht nicht voran", so Schirmer. Die Qualität steige nicht im selben Maße wie die Preise.