COP29 in Baku
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Interview - Ergebnis der COP29: "Das, was im Bereich des Möglichen war"

Die Klimakonferenz in Baku bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. David Ryfisch von der Umweltorganisation Germanwatch hält das Ergebnis trotzdem für das bestmögliche - und hofft auf Besserung in ferner Zukunft.

Mindestens eine halbe Billion Dollar hatten Entwicklungsländer vor der COP29 in Baku gefordert, damit sich diese vor den Folgen des Klimawandels schützen können. Den Industriestaaten war das zu viel: Nur 300 Milliarden Dollar wollen sie zahlen, und das erst bis 2035.

David Ryfisch von der Umweltorganisation German Watch wirbt dennoch für etwas Verständnis: "Wir müssen sehen, in was für einer geopolitischen Situation wir sind. Es ist das, was im Bereich des Möglichen war". Seiner Voraussicht nach werde es in den kommenden Jahren noch schwieriger, ähnliche Vereinbarungen abzuschließen: Trump in den USA, auch in Kanada und Deutschland könnten rechte Parteien an Einfluss gewinnen.

Warten auf Washington

 

Dass die 300 Milliarden erst bis in elf Jahren gezahlt werden müssen, sei auch ein Kalkül mit Blick nach Washington: "Die USA sind ein relevanter Geldgeber, aufgrund ihrer Größe." Die EU und andere Industriestaaten erhofften sich, dass die USA bis 2035 wieder von moderaten Kräften regiert werde.

Das Geld fließe vor allem in Projekte, um Menschen im Globalen Süden stärker vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Ryfisch hält diese Zahlungen für wirksam: "Jeder eingesetzte Dollar spart sechs bis neun Dollar an Schäden und Verlusten durch den Klimawandel."