Interview - Polizeidirektor: Breitscheidplatz ist sicher
Andreas Tschisch ist der zuständige Polizeidirektor für den Berliner Breitscheidplatz - und zuversichtlich, dass der Weihnachtsmarkt dort ruhig verläuft. Taschen- und Körperkontrollen will er trotzdem durchführen.
Am Montag eröffnen die Weihnachtsmärkte. Da kommt nicht nur Weihnachtsstimmung mit Glühwein und Erzgebirge-Schnitzereien auf - bei Schaustellern und Polizei heißt die Adventszeit nämlich auch: Wachsam sein und potentielle Gefahren erkennen. 2016 waren bei einem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz 13 Menschen ums Leben gekommen.
Andreas Tschisch ist der zuständige Polizeidirektor für den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Er rechnet damit, dass in diesem Jahr alles ruhig verlaufen wird; das Prüfen der Gefahrenlage dazu laufe schon seit Monaten. "Wir haben in diesem Jahr genauso viele Mitarbeiter auf dem Markt, wie wir es im letzten Jahr auch hatten", so Tschisch. Die Gefahr sei ähnlich hoch wie der Besuch einer Mall oder eines Discounters.
Ohne Anlass kontrollieren
Eine hundertprozentige Sicherheit werde es natürlich nie geben. "Dazu müssten wir ganz andere Maßnahmen fahren", so der Polizeidirektor. Trotz der ruhigen Sicherheitslage sollen Polizeibeamte auch ohne Anlass Taschen- und Körperkontrollen durchführen dürfen - "das heißt, wir brauchen gar keine Verdachtsmerkmale", so Tschisch. Er denke da etwa an Gruppen von Jugendlichen oder an Betrunkene.
"Was uns am meisten Sorgen macht, sind tatsächlich die gefährlichen Gegenstände: Messer und Waffen", sagt Tschisch, dagegen könne man schwer vorgehen. Gerade mit steigendem Alkoholpegel könne das auch mal ausarten, so der Polizeidirektor. "Ansonsten bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr eine sehr sehr angenehme Weihnachtsmarktzeit verbringen können."