Eine Regionalbahn düst durch die Prärie.
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Interview - VDV: Deutschlandticket über 2025 hinaus hängt von Wahl ab

Millionen von Kunden nutzen das Deutschlandticket. Nun wird es erst einmal um neun Euro teurer, scheint 2025 aber gesichert. Was danach passiert, wird sich VDV-Geschäftsführer Alexander Möller zufolge mit einer neuen Regierung zeigen.

Zwar ist die Zukunft des Deutschlandtickets ab 2026 noch offen, aber zumindest in Bezug auf die Finanzierung 2025 hat sich die Restampel mit der Unionsfraktion im Bundestag kürzlich grundsätzlich geeinigt. Es hätten sich in CDU und CSU offenbar diejenigen durchgesetzt, "die das Thema nicht zum Wahlkampfthema machen wollen", zeigt sich Alexander Möller erfreut. Er ist Geschäftsführer im Bereich Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). "Jedenfalls 2025 wird es dann das Ticket geben, wenn der Bundestag entsprechend entscheidet."

Wie es nach 2025 mit dem Deutschlandticket weitergehen wird, hängt Möller zufolge davon ab, "was wir Wählerinnen und Wähler mit der nächsten Bundesregierung machen, wen wir in die nächste Bundesregierung wählen." Teile der CDU/CSU wollen in der Infrastrukturpolitik ihm zufolge andere Wege gehen als die Subventionierung eines Deutschlandtickets, während dieses bei der SPD zu den verkehrspolitischen Forderungen gehöre. In den kommenden Monaten werden sich die Positionierungen der einzelnen Parteien aus den Wahlprogrammen ergeben.

Preisindex als Instrument?


Wie es mit dem Preis des Deutschlandtickets, das 2025 nun bereits 58 Euro kosten wird, dann ab 2026 aussieht, wird Möller zufolge "Gegenstand von Verhandlungen sein erst innerhalb einer neuen Bundesregierung oder auf dem Weg zu einer neuen Bundesregierung, dann zwischen einer neuen Bundesregierung und den Ländern." Er äußert sich auch zur "prekären" Finanzierungssituation des öffentlichen Nahverkehrs und sieht wegen Kostensteigerungen die Notwendigkeit eines Preisindexes, "wo man jedes Jahr guckt, was muss das Deutschlandticket kosten, damit Bund und Länder nicht noch mehr Geld ausgeben müssen und wir als Verkehrsunternehmen und -verbünde zusammen mit unseren meistens kommunalen Eigentümern nicht auf dem Risiko von weiteren Defiziten sitzenbleiben."