Interview - BGA: Deutsche Wirtschaft braucht den Dialog mit den USA
Die US-Wahl ist auch für die deutsche Wirtschaft von enormer Bedeutung. Antonin Filnkelnburg, Geschäftsführer des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel, hofft unabhängig vom Ausgang auf Dialog mit den USA.
In den USA fällt die Entscheidung um die Präsidentschaft. Der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) sagt: Dabei entscheidet sich auch die deutsche und europäische Außenhandelsagenda. Laut BGA- Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg sind die USA "unser wichtigster Handelspartner. Wir haben ein Handelsvolumen von über 250 Milliarden Euro in jedem Jahr, knapp dahinter ist China. Insofern ist alles, was mit den USA zu tun hat, für uns relevant und bestimmt natürlich auch Fragen des Freihandels und der Weltwirtschaftspolitik."
Wirtschaftliche Entwicklung war in Trumps letzter Amtszeit sogar positiv
Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung zwischen beiden Ländern während Trumps erster Amtszeit sogar positiv war – seine jüngsten wirtschaftspolitischen Aussagen lassen aufhorchen: "Natürlich sind die Ankündigungen – 10 Prozent Importzölle, 60 Prozent auf alle chinesischen Waren – zunächst mal nicht positiv. Aber ich hoffe und bin mir sicher, dass wir da auch einen Weg finden werden, damit umzugehen."
"'America First' haben die Demokraten genauso im Programm"
Wenn anstatt Trump Kamala Harris gewählt würde, wären die Unterschiede für Deutschland gar nicht so groß, sagt Finkelnburg: "Kamala Harris ist sicherlich nicht so lautstark und aggressiv wie Trump, ihre Handelsagenda ist ein wenig weniger restriktiv als die Trumps, aber natürlich, dieses 'America First' haben die Demokraten genauso im Programm. Was wir als Europäer, speziell als deutsche Wirtschaft natürlich brauchen, ist der Dialog, damit diese Abschottung nicht zu stark wird, weil das alles wie ein Stein im Wasser Wellen im Welthandel schlägt – und wir müssen aufpassen, dass die Wellen nicht zu groß werden."