Teilnehmende einer Demonstration in Georgien halten Zettel mit der Aufschrift "Georgia Votes for EU".
picture alliance/dpa/MAXPPP | Jan Schmidt-Whitley/Le Pictorium
Bild: picture alliance/dpa/MAXPPP | Jan Schmidt-Whitley/Le Pictorium Download (mp3, 10 MB)

Interview - Lisa Batiashvili: Georgien gehört in die europäische Familie

Die Wahl in Georgien am Samstag gilt als Richtungsentscheidung: Annäherung an Russland oder an die EU? Die georgisch-stämmige Violinistin Lisa Batiashvili sagt, sie sei hoffnungsvoll. Ein Regierungswechsel sei sehr wahrscheinlich.

Es gehe für die vielen jungen und pro-westlichen Menschen in Georgien bei der Wahl am Samstag um alles, sagt Lisa Batiashvili. Die georgisch-stämmige deutsche Violinistin ist überzeugt: Georgien gehöre - wie viele weitere Länder in Osteuropa - in die europäische Familie.

Das Land ist seit dem vergangenen Jahr EU-Beitrittskandidat. Wegen mehrerer umstrittener Gesetze ruht der Prozess allerdings. Gegen den pro-russischen Kurs der aktuellen Regierung haben viele Menschen auf den Straßen demonstriert. Zu der Zeit war Batiashvili als Artist in Residence mit den Berliner Philharmonikern vor Ort und hat ein Europakonzert gespielt. "Ich glaube, das war ein sehr, sehr wichtiger Moment für Georgien." Jetzt sei ein Regierungswechsel sehr wahrscheinlich

Batiashvili: Europa muss Georgien schützen

 

Die Regierungspartei "Georgischer Traum" arbeite mit der Angst der Menschen vor einem Angriff Russlands. Batiashvili betont: "Wir müssen als Europäer natürlich dafür sorgen, dass - wenn es einen Regierungswechsel und eine pro-europäische Regierung gibt - dann kein Krieg kommt." Das sei eine heikle Aufgabe für die ganze Welt. "Ich und viele Menschen bleiben trotzdem zuversichtlich und glauben an Europa."

Auch auf rbb24inforadio.de

Wandmalereien fuer die Europaeische Union und gegen den russischen Einfluss in Tbilisi (Bild: IMAGO/Florian Gärtner)
IMAGO/Florian Gärtner

Matthay fragt. - Wahl in Georgien: EU oder Russland?

Georgien wählt ein neues Parlament. Bleibt die Partei "Georgischer Traum" an der Macht, wäre eine mögliche EU-Mitgliedschaft vom Tisch. Sabina Matthay spricht darüber mit Stephan Malerius, Leiter des Büro der Konrad Adenauer Stiftung in Tiflis.