Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vor dem Abflug nach Indien. (Bild: dpa/Sebastian Gollnow)
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Interview - Heil (SPD) über Fachkräftemangel: Stärker mit Indien verbinden

Arbeitsminister Hubertus Heil besucht gerade Neu-Delhi, um indische Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Das wolle er künftig auch da vermehrt machen, wo ohnehin schon ausgebildete Menschen aus Indien sind: an deutschen Unis.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist einer der Minister, die Bundeskanzler Olaf Scholz auf seiner Indienreise begleiten. Bei dem Regierungstreffen soll nicht nur das Verhältnis zu Russland Thema sein. Auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit möchte die deutsche Bundesregierung intensivieren. Heil wirbt auf dem Besuch in Neu-Delhi darum schon einmal für den deutschen Arbeitsmarkt: "Wir brauchen diese Fachkräfte. Sie sind weltweit im IT-Bereich, im Gesundheitswesen, sehr, sehr gefragt."

Fachkräfte müssen sich wohlfühlen in Deutschland



Die Ausgangslange für die engere Zusammenarbeit sei eine gute, so Heil. Deutschland genieße unter indischen Fachkräften einen guten Ruf - obwohl hierzulande die extreme Rechte immer stärker werde. Er fordert: "Deshalb muss man Integration bei uns auch anbieten und dafür sorgen, dass Menschen sich wohlfühlen. Da können wir uns keine Form von Rassismus und Arroganz leisten", so der SPD-Politiker.

Indien "nicht verpassen"

 

Schon jetzt seien Menschen aus Indien die größte Gruppe ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen und Universitäten. Auf diese Studierende wolle man mit der Bundesagentur für Arbeit in Zukunft gezielter zugehen, um sie im Land zu halten.

Angesprochen auf die europäischen Verhandlungen zu einem Handelsabkommen mit Indien betont Heil, man müsse hier "Gas geben" und die Verhandlungen abschließen. Deutschland brauche nicht nur Fachkräfte, sondern auch Absatzmärkte. "Deutschland und Europa dürfen Indien nicht verpassen", so der Bundesarbeitsminister.