Interview - Waldbauernverband: Fördergelder in Anspruch nehmen
Dem Brandenburger Wald geht es schlecht. Fördergelder für die notwendige Umwaldung gebe es genug, sagt Enno Rosenthal vom Waldbauernverband. Das Problem: Zwei Drittel sind in privater Hand - und die Eigentümer fühlten sich selten verantwortlich.
Der Zustand der Wälder in Deutschland verschlechtert sich immer mehr. Ganz so schlimm, wie in den Mittelgebirgen des Landes sei es in Brandenburg zwar nicht, sagt Enno Rosenthal vom Waldbauernverband, der die privaten Eigentümer von Waldflächen vertritt. Aber: "In Brandenburg haben wir besonders im südlichen Teil Probleme mit der Kiefer", so Rosenthal.
Umwaldung soll helfen
Der Grund seien Extremwetter wie Dürre. Der verbreitetsten Baumart Brandenburgs setze diese zu: "Wir beobachten, dass die Kiefern verstärkt absterben", so der Waldbauernvertreter.
Umwaldung, also die Diversifizierung von Monokulturen gilt als wichtiges Werkzeug, um Wälder für die Zukunft fit zu machen. 7,2 Millionen Euro Fördergelder stehen dafür bereit. Trotzdem geschehe noch zu wenig.
Fehlende Identifikation
"An Geld hat es nicht gelegen", sagt Rosenthal. Das Problem: Zwei Drittel der Waldfläche ist auf rund 90.000 Privateigentümer verteilt. Die hätten die Fläche oft geerbt, würden sich nicht immer mit der Waldfläche identifizieren. "Die Kenntnis und das Wissen um die Fördergelder fehlen", sagt Rosenthal.
Immerhin beobachte er langsam einen Wandel. Allerdings oft erst dann, wenn das nächste Extremwettereignis dem Brandenburger Wald mal wieder sichtlich zugesetzt hat.