Archivbild: Demonstranten und Besucher einer Kundgebung schwenken Flaggen mit Friedenssymbolen (Bild: picture alliance / SULUPRESS.DE / Marc Vorwerk)
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Interview - Stegner (SPD): Jede Anstrengung wert, sich gegen Krieg einzusetzen

Ein Bündnis ruft am Donnerstag zu einer Demonstration in Berlin gegen die Kriege in Ukraine und Nahost auf. Auch Ralf Stegner (SPD) will daran teilnehmen und fordert mehr Anstrengung für diplomatische Lösungen.

Die Initiative "Nie Wieder Krieg" ruft am Donnerstag in Berlin zur Demonstration für Frieden und gegen deutsche Waffenlieferungen auf. Hauptrednerin wird die Chefin des BSW, Sahra Wagenknecht sein.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner wird dabei sein, was für Kritik sorgt. Denn die SPD-geführte Regierung liefert Waffen an die Ukraine. Stegner verteidigt seine Teilnahme an der Demonstration: "Die SPD ist immer Teil der Friedensbewegung gewesen."

Friedensbewegung nicht den Populisten überlassen

 

Stegner verweist darauf, dass die Friedensbewegung immer schon heterogen gewesen sei und für Meinungsfreiheit und -vielfalt stehe: "Da waren unterschiedliche Parteien dabei, auch Leute, deren Meinung man nicht teilt."

Stegner kritisiert, dass sich die Aufmerksamkeit zu sehr auf Wagenknecht richte: "Ich definiere mich nicht durch das, was Sahra Wagenknecht sagt. [...] Sich da verdrängen zu lassen, halte ich für ganz falsch. Wenn man das den Populisten überlässt, kommt das dabei heraus, was ich in Sachsen, in Brandenburg, in Thüringen gesehen habe."

Stegner: Müssen uns diplomatisch stärker anstrengen

 

Die geplante Demonstration richtet sich unter anderem gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine oder Israel. Darüber werde er auch reden, betont Stegner, aber er werde auch klar machen, dass man mehr diplomatische Anstrengungen unternehmen müsse.

"Ich gehöre zu denjenigen, die nicht nur über militärische Logik reden und die nicht nur meinen, dass es militärisch geht, sondern wir glauben sicher, dass man sich diplomatisch stärker anstrengen muss und dass es nötig ist, was gegen den Krieg zu tun. Wir sehen doch gerade im Nahen Osten, wo das hinführt, wenn die diplomatische Anstrengung überhaupt nicht funktioniert."

SPD-Politiker: Gibt keine Alternative zum Frieden

 

Den Aufruf zu der Demonstration habe er im übrigen nicht unterschrieben. Er halte ihn für falsch, so Stegner. Dafür gebe es einen eigenen sozialdemokratischen Aufruf.

"Und wo kommen wir denn hin, wenn wir nicht mehr hingehen zu Veranstaltungen, nur weil dort jemand anderes auftritt? Der Krieg ist furchtbar und grausam, und es muss Besseres als das geben. Und es ist jede Anstrengung wert, das zu tun. Eine Alternative zum Krieg gibt es immer, eine zum Frieden gibt es nicht. Und das müssen wir, finde ich, begreifen", so der SPD-Politiker.

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