Eine mobile Wand schützt im Stadtzentrum Frankfurt (Oder) vor dem Hochwasser des Flusses Oder.
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Interview - Vogel (Grüne): Oderwasser geht seitlich in Warthemündung hinein

Die Hochwasserlage entlang der Oder entspannt sich aktuell, erklärt Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen). Dennoch bleibe die Aufgabe, den Hochwasserschutz mit mehr Geld und Personal für Deichbaumaßnahmen voranzutreiben.

Am Oberlauf der Oder geht das Hochwasser allmählich zurück. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen) sagt, dass die Pegelstände inzwischen überall unter den Grenzwert für die höchste Alarmstufe vier gefallen seien. Die Alarmstufe drei könne aber noch einige Tage anhalten.

Der Umweltminister rechnet mit einer weiteren Entspannung, weil das Oderwasser in die Warthe abfließt, die wenig Wasser führe und viele Überschwämmungsflächen habe. Dennoch mahnt der Grünen-Politiker angesichts des aktuellen Hochwassers mehr Schutzmaßnahmen an. "Das, was sich jetzt gerade in Tschechien, Österreich und Polen abgespielt hat, hätte sich genauso gut bei uns abspielen können, wenn die Niederschläge hundert Kilometer weiter im Westen runtergegangen wären."

Vogel: Hochwasserschutz ist Klimaanpassung

 

Hochwasserschutz sei auch Klimaanpassung, so der Minister. Jetzt gelte es, auch andere Flüsse in den Blick zu nehmen: "Das ist die Schwarze Elster, das ist ein Stück weit die Spree, das ist aber vor allen Dingen die Neiße, an der erst 30 Prozent der Deiche überhaupt erneuert sind." Die Schwarze Elster habe inzwischen viel zu wenig Platz, so Vogel.

Er kritisiert, dass nach wie vor in Überschwemmungsgebieten gebaut wird. Das bestehende allgemeine Bauverbot habe zu viele Ausnahmen: "Da möchte ja Frau Lemke [Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen)], dass es auch Überschwemmungsgebiete ohne Baugenehmigungen, also mit völligem Bauverbot gibt. Das halte ich für absolut richtig und auch für erforderlich."

Im Moment werden laut Vogel in Brandenburg 25 Millionen Euro für Deichbaumaßnahmen ausgegeben. Die nächste Regierung im Land werde sich mit mehr Geld und mit mehr Personal dem Hochwasserschutz stellen müssen.

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