Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei einem Rundgang durch die Elektro-Montage des VW-Werkes Emden mit Mitarbeitenden.
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Interview - Autoexperte: Kaufprämie wäre Weg "zurück in die Zukunft"

Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) hat für Montag zum Autogipfel geladen. Grund: Beim E-Auto-Absatz in Deutschland läuft es nicht, Konzerne wie VW schlittern in eine Krisenstimmung. Für Autoexperte Stefan Bratzel ist die "große Party" in der deutschen Autoindustrie vorbei.

Als "den Weg zurück in die Zukunft" bezeichnet der Autoexperte eine mögliche Wiederauflage der Kaufprämie für E-Autos. "Man hat die Kaufprämie ja im Dezember über Nacht abgestellt und damit eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern erzeugt", so Bratzel. "Jetzt muss man den Markt wieder anschieben." Für den Experten vom Center of Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach wäre die Kaufprämie "ein gutes Mittel, um wieder mehr Dynamik in diesen Elektromarkt zu bringen."

Als Problem sieht Bratzel neben der Verunsicherung der Käufer, welcher Antrieb nun der rechte sei, die "noch einfach zu große" Preisdifferenz von Elektrofahrzeugen zu Verbrennerfahrzeugen. Eine Kaufprämie würde ihm zufolge einen Kaufimpuls bringen und "Volkswagen als Marktführer in Deutschland und Europa helfen, ein bisschen mehr Auslastung in die Fabriken zu bringen."

Plädoyer für Wettbewerbsfähigkeit


Da auch andere Hersteller von so einer Prämie profitieren würden, müsse sich Volkswagen aber auch im Markt durchsetzen. "Die Wettbewerbsfähigkeit mit attraktiven Modellen, die müssen die Automobilhersteller selber herstellen", sagt Bratzel.

Bratzel hält die kursierende Zahl von 30.000 Stellen, die bei VW abgebaut werden könnten, für "deutlich zu hoch". Klar sei aber, "die große Party in der Autoindustrie im Allgemeinen in Deutschland und bei Volkswagen, die ist vorbei."