Eine U-Bahn der Linie 2 fährt in den Hochbahnhof Eberswalder Straße ein.
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Interview - Verkehrsclub zu BVG: ÖPNV muss zuverlässig sein

Personalmangel, alte Züge, schlechte Planung: Die Liste der Probleme bei der BVG ist lang. Heiner von Marschall, Landesvorsitzender beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) sagt, neues Personal könne sich die BVG nicht backen. Aber was fährt, müsse zuverlässig sein.

Bei der BVG gebe es zwei Dinge, an denen es hake, sagt Heiner von Marschall, der Landesvorsitzende des Verkehrsclub Deutschland in Berlin. Einerseits seien es die Fahrzeuge. Die Neubestellung sei vor zehn Jahren angeschobenen worden. Allerdings verzögere sich das.

Das zweite Problem sei das Personal. Es gebe einen hohen Krankenstand. Zudem habe die BVG Probleme, neues Personal zu gewinnen und zu halten. Die Arbeit für die Fahrerinnen und Fahrer sei eine hohe Belastung, auch durch die Schichtsysteme, so von Marschall. Besonders Quereinsteiger kommen demnach damit oft nicht zurecht und hören wieder auf.

Von Marschall: Schienengebundener ÖPNV ist Rückgrat der Mobilität

 

"Der ÖPNV - insbesondere der schienengebundene ÖPNV, S-Bahn, U-Bahn, Tram - sind das Rückgrat der Mobilität in Berlin", betont der Experte. "Da geht's darum, dass das verlässlich sein muss." Zudem gehe es um Komfort. Auch dieser fehle aktuell. Und auch die neue Fahrinfo-App funktioniere nicht in Echtzeit.

Der Clubvorsitzende zeigt Verständnis dafür, wenn bei Personalmangel der Fahrplan ausgedünnt wird, sagt aber: "Auch die BVG kann nicht einfach neues Fahrpersonal backen, aber dann muss das, was da verringert angeboten wird, eben auch wirklich verlässlich sein."