Von der Berliner Polizei markierte Patronenhülse auf einem Gehweg. (Archivbild)
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Interview - Gewerkschaft der Polizei: Schießereien in Berlin nehmen zu

Am Sonntag hat es in Berlin-Reinickendorf eine Schießerei gegeben, drei Männer wurden verletzt. Auch in Schöneberg wurde kürzlich auf offener Straße geschossen. Der Gebrauch von Schusswaffen steige stetig, sagt Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei.

Am Sonntagabend hat es in Berlin-Reinickendorf eine Schießerei gegeben, bei der drei Männer verletzt wurden. Bereits Anfang des Monats wurde im Rotlichtviertel am Nollendorfplatz in Schöneberg auf offener Straße geschossen. Ein Mensch starb, zwei weitere, darunter auch ein Passant, wurden verletzt.

Jendro: Konkurrenzkämpfe in der organisierten Kriminalität

 

Tatsächlich nehmen Schießereien in Berlin zu, sagt Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei. Fast 800 Fälle von Schusswaffengebräuchen habe die Polizei 2023 registriert. "Wir erleben eigentlich jedes Jahr ein neues Allzeithoch in Berlin", sagt Jendro.

Viele der Fälle fänden nicht im öffentlichen Raum statt. Doch auch dort sei eine Zunahme beim Einsatz von Schusswaffen zu beobachte, wie die jüngsten Fälle zeigten, so Jendro. Oftmals handele es sich um Konkurrenzsituationen im Bereich der organisierten Kriminalität. "Da geht es um gute Absatzmärkte im Bereich Prostitution, Geldwäsche, auch den Handel mit Waffen oder Antiquitäten, Drogenhandel natürlich", sagt Jendro.