Wahlplakat zur Landtagswahlen in Brandenburg am 22. September 2024.
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Interview - Wahlforscher: Bemerkenswerte Aufholjagd der SPD

Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg legt die SPD nach einer Umfrage von Infratest Dimap zu. Wahlforscher Roland Abold sagt, das hänge vor allem mit der Popularität von Ministerpräsident Dietmar Woidke zusammen.

Nur noch einen Prozentpunkt liegt die SPD in der jüngsten Umfrage zur Landtagswahl in Brandenburg hinter der AfD. Der BrandenburgTrend wurde im Auftrag der ARD von Infratest dimap erstellt. Der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts, Roland Abold, sieht eine bemerkenswerte Aufholjagd der SPD. "Noch vor einem Jahr war der Abstand mit über zehn Punkten zwischen AfD und SPD wirklich sehr stark ausgeprägt."

Für die SPD spreche derzeit vor allem die Popularität ihres Spitzenkandidaten - dem amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. Über Parteigrenzen hinweg werde er als guter Regierungschef gesehen. Häufig könne man in den letzten Wochen eines Wahlkampfes beobachten, dass ein Amtsinhaber einen positiven Effekt für die Partei habe, sagt Abold.

Wahlforscher: Last-Minute-Ereignisse können Bewegung reinbringen

 

Insofern sei es eine gute Strategie, auf den populären Kandidaten und landespolitische Themen zu setzen. Immerhin seien die Beliebtheitswerte der Bundesregierung und von Kanzler Olaf Scholz zurzeit gering.

Dass BSW und AfD in den Umfragen stagnieren, deutet laut dem Wahlforscher darauf hin, dass die Parteien ihr Potential für den Moment ausgeschöpft haben. "Es wird jetzt nochmal spannend (...), was in den letzten Tagen des Wahlkampfes passiert. Wir haben in der Vergangenheit oft gesehen, es kann immer mal sein, dass nochmal bestimmte Ereignisse passieren, dass nochmal bestimmte Last-Minute-Einflüsse letzten Endes dann auftreten, die dann nochmal Bewegung reinbringen."

Hintergrund

Letzter BrandenburgTrend vor der Wahl

Anderthalb vor der Landtagswahl in Brandenburg liegt die AfD im BrandenburgTrend im Auftrag der ARD nur noch knapp vor der SPD. In der Sonntagsfrage kommt die AfD unverändert auf 27 Prozent. Die SPD legt im Vergleich zur Vorwoche drei Punkte zu - auf jetzt 26 Prozent.

Die CDU liegt bei 16 (-2) und das "Bündnis Sahra Wagenknecht" bei 13 Prozent (-2). Grüne, Linke und die Freien Wähler bleiben unter fünf Prozent.

Wenn eine Direktwahl möglich wäre, würden sich 50 Prozent für den SPD-Ministerpräsidenten Dietmar Woidke entscheiden. Nur jeweils neun Prozent würden dem AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt und dem CDU-Kandidaten Jan Redmann ihre Stimme geben.

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Wahlzettel mit Stift und Buttons verschiedener Parteien
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22. September - Vor der Landtagswahl in Brandenburg

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