Interview - Wahlforscher: Bemerkenswerte Aufholjagd der SPD
Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg legt die SPD nach einer Umfrage von Infratest Dimap zu. Wahlforscher Roland Abold sagt, das hänge vor allem mit der Popularität von Ministerpräsident Dietmar Woidke zusammen.
Nur noch einen Prozentpunkt liegt die SPD in der jüngsten Umfrage zur Landtagswahl in Brandenburg hinter der AfD. Der BrandenburgTrend wurde im Auftrag der ARD von Infratest dimap erstellt. Der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts, Roland Abold, sieht eine bemerkenswerte Aufholjagd der SPD. "Noch vor einem Jahr war der Abstand mit über zehn Punkten zwischen AfD und SPD wirklich sehr stark ausgeprägt."
Für die SPD spreche derzeit vor allem die Popularität ihres Spitzenkandidaten - dem amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. Über Parteigrenzen hinweg werde er als guter Regierungschef gesehen. Häufig könne man in den letzten Wochen eines Wahlkampfes beobachten, dass ein Amtsinhaber einen positiven Effekt für die Partei habe, sagt Abold.
Wahlforscher: Last-Minute-Ereignisse können Bewegung reinbringen
Insofern sei es eine gute Strategie, auf den populären Kandidaten und landespolitische Themen zu setzen. Immerhin seien die Beliebtheitswerte der Bundesregierung und von Kanzler Olaf Scholz zurzeit gering.
Dass BSW und AfD in den Umfragen stagnieren, deutet laut dem Wahlforscher darauf hin, dass die Parteien ihr Potential für den Moment ausgeschöpft haben. "Es wird jetzt nochmal spannend (...), was in den letzten Tagen des Wahlkampfes passiert. Wir haben in der Vergangenheit oft gesehen, es kann immer mal sein, dass nochmal bestimmte Ereignisse passieren, dass nochmal bestimmte Last-Minute-Einflüsse letzten Endes dann auftreten, die dann nochmal Bewegung reinbringen."